2. Liga - 96 Parents Club nach Investorendeal: Kind „nicht in der Lage, großzuziehen“
Der Mutterverein von Hannover 96 hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Investorendeals zwischen deutschen Profivereinen geäußert. Auch Präsident Sebastian Kramer äußerte explizite Kritik am Großaktionär Martin Kind. „Es ist inakzeptabel, dass der Geschäftsführer gegen die klaren Anweisungen der Aktionäre verstößt. Ebenso können Beschlüsse nach dem Vereinsgesetz nicht gültig sein, wenn sie diesem Gesetz zuwiderlaufen“, sagte Kramer (am Freitag) gegenüber Novaya Gazeta.
Trainer Nr. 96 Stefan Leitl zeigte sich während seiner Pressekonferenz vor dem Spiel im Kielholsteinstadion am Samstag (20.30 Uhr/Sky&Sport1) wenig überraschend zurückhaltend. „Man kann ein Team nie vollständig von diesen Themen distanzieren“, sagte Lytle am Freitag. Für Trainer sei es wichtig, „das nicht zu sehr in der Mannschaft zu diskutieren, weil wir für den Sport verantwortlich sind.“
Am Montag stimmten 36 deutsche Profivereine über den milliardenschweren Deal ab. Die nötige Zweidrittelmehrheit wurde knapp erreicht. Der Verein war mit Kinders Seite uneins und wies den 79-Jährigen an, gegen den Deal zu stimmen. Allerdings bestehen angesichts der Namen der Vereine, die angeblich dagegen gestimmt haben, große Zweifel, ob Kinder dies getan hat. Einige Anwälte äußerten zuletzt Skepsis, dass der Hannover-Streit den Deal gefährden könnte.
Elternvereine sehen das anders. „Wir gehen zunächst davon aus, dass die DFL bei näherer rechtlicher Prüfung selbst davon überzeugt sein wird, dass die Entscheidung ungültig ist“, sagte Cramer. Kind hat eine vom e.V. geforderte Stellungnahme abgegeben. Allerdings verriet er nicht, wie er bei der geheimen Abstimmung seine Ansichten geäußert hatte. „Ich antwortete, dass es sich um eine geheime Abstimmung handelte – und dazu stehe ich“, sagte er.
Der Kids and Parents Club blickt auf eine langjährige Fehde zurück. Im komplexen Gefüge von Hannover 96 steht Kind auf der Kapitalseite, während seine Gegner seit 2019 mit 96 e.V. an der Tabellenspitze stehen. Gegenstand des Streits ist auch die 50+1-Regelung Hannovers, deren Ziel es insgesamt ist, sicherzustellen, dass der Mutterverein auch bei der Ausgliederung seiner Profifußballsparte in eine Kapitalgesellschaft das Weisungsrecht behält.
Kind stimmte gegen die Weisungen des Muttervereins und deutete damit erneut darauf hin, dass die 50+1-Regel bei Hannover 96 nicht mehr durchgesetzt wird. Im vergangenen Jahr versuchte die e.V.-Führung, Childs von seinen Aufgaben als Geschäftsführer zu entbinden, scheiterte jedoch vor zwei Gerichten.
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Quelle: www.stern.de