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Allianz, Signal Iduna und Co.: Wie sich deutsche Versicherungen bei Signa einmischten und welche Folgen das hatte

Deutsche Versicherungsunternehmen sind stark an René Benkos hochverschuldeter Signa-Gruppe beteiligt. Die Verluste sollen mehr als 3 Milliarden Euro betragen. Diese Versicherungen sind betroffen

René Benko: Der extravagante Unternehmer steht vor Unruhen in seinem ehemaligen Immobilienimperium.aussiedlerbote.de
René Benko: Der extravagante Unternehmer steht vor Unruhen in seinem ehemaligen Immobilienimperium.aussiedlerbote.de

René Benko - Allianz, Signal Iduna und Co.: Wie sich deutsche Versicherungen bei Signa einmischten und welche Folgen das hatte

Deutsche Versicherungskonzerne wie Munich Re und Allianz haben mehr als drei Milliarden Euro in das angeschlagene Immobilienimperium des Milliardärs René Benko investiert. Neben der Kreditaufnahme bei Banken wie Julius Bär und UniCredit war Benkos Unternehmensnetzwerk der Signa Group stark auf die Finanzierung von mehr als einem halben Dutzend Versicherungsunternehmen angewiesen, wie aus Dokumenten hervorgeht, die der Financial Times und mit der Angelegenheit vertrauten Personen vorliegen. Details aus erster Hand. Diesen Insidern zufolge ist etwa ein Drittel des Risikos nicht durch Sicherheiten besichert. „Das wird für einige Versicherungsunternehmen also äußerst schmerzhaft sein“, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Signa Holding, die Muttergesellschaft von Selfridges in London, Chrysler Building in New York und KaDeWe in Berlin, hat letzten Monat Insolvenz angemeldet. Bis Ende September hatte das Unternehmen enorme Schulden in Höhe von 5 Milliarden Euro angehäuft, von denen der größte Teil in den ersten neun Monaten dieses Jahres entstanden war.

Signa könnte noch weiter pleite gehen

Benko hat die Gesamtverschuldung der Unternehmen der Signa-Gruppe nicht beziffert, aber Unternehmen innerhalb der Gruppe haben mehr als das Doppelte des Betrags der Gruppe geliehen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Viele dieser Unternehmen, aber auch mit der Branche vertraute Personen, sagten, sie rechneten in den kommenden Tagen mit weiteren Insolvenzen.

Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person haben Versicherer unter anderem aus Gründen des Regulierungs- und Zinsumfelds Geld von Signa geliehen. „Stark regulierte Banken können oder wollen aufgrund der Kapitalanforderungen bestimmte Geschäfte nicht tätigen, während Versicherungskonzerne in Zeiten extrem niedriger Zinsen in Bargeld ertrinken“, sagte die Person.

Ein erheblicher Teil der Schulden der Signa-Gruppe wird von Nichtbanken-Finanzunternehmen wie dem Dortmunder Versicherungsunternehmen Signal Iduna bereitgestellt. Das Unternehmen hat 12 Millionen Kunden und ist vor allem in den Bereichen Kranken- und Lebensversicherung tätig. Laut Insidern hat Signal Iduna Signa fast eine Milliarde Euro geliehen.

Der Versicherer äußerte sich nicht zum Umfang seines Engagements, sagte aber, er erwarte keine „erheblichen Kreditverluste“, da seine Kredite „weitgehend“ durch Sicherheiten in Form von Immobilien in erstklassigen deutschen Stadtgebieten besichert seien.

Wer sind die Investoren der Versicherungsgesellschaft

Ergo, die Hauptversicherungssparte der Münchener Rück, vergab Kredite im Wert von rund 700 Millionen Euro, während R+V, Deutschlands viertgrößter Versicherungskonzern, Kredite in Höhe von 500 Millionen Euro vergab, mehr als die Hälfte davon unbesichert, wie aus Dokumenten hervorgeht. Informierte Quellen.

Im Jahr 2018 stellte die Allianz Signa ein Darlehen in Höhe von 300 Millionen Euro für den Kauf eines Hochhauses im Zentrum Berlins zur Verfügung, während der Dortmunder Mittelstandsversicherer Volkswohl Bund ein Darlehen in Höhe von 250 Millionen Euro bereitstellte.

Ergo, R+V, Allianz und Volkswohl Bund lehnten eine Stellungnahme ab. Der Unterzeichner antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Die deutsche Finanzaufsichtsbehörde Bafin teilte der Financial Times mit, dass sie die Situation beobachte, fügte jedoch hinzu, dass das Risiko „in den meisten Fällen“ im Vergleich zum Gesamtvermögen einzelner Versicherer vernachlässigbar sei und dass sie keine „erheblichen“ Auswirkungen auf die betroffenen Gruppen erwarte Gefahr".

Aus Dokumenten, die der Financial Times vorliegen, geht hervor, dass neben der Kreditvergabe an einige Immobilien von Signal eine Reihe von Versicherungsgesellschaften auch Beteiligungen an Unternehmen übernommen haben, die der Gruppe gehören. Der deutsche mittelständische Versicherer LVM hält einen Anteil von 2,9 % an Signa Prime Selection, einem von zwei Unternehmen, die die Mehrheit der Vermögenswerte der Signa Group besitzen. Ein erheblicher Teil der 300-Millionen-Euro-Signa-Zusage von LVM ist unbesichert, so Personen, die mit den Zusagen des Unternehmens vertraut sind, und aus Dokumenten, die der Financial Times vorliegen. LVM lehnte eine Stellungnahme ab.

Dieser Artikel wurde aus der Financial Times übersetzt und erstmals veröffentlicht Derzeit erscheint er im Wirtschaftsmagazin Capital, das wie der Stern zu RTL Deutschland gehört.

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Quelle: www.stern.de

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