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Alpine A110 GT Fahrbericht - Französischer Sportler für Fans

Fahrspaß mit dem Leichtgewicht

Auch nach rund sechs Jahren Bauzeit sieht die moderne A110 kein bisschen alt aus.
Auch nach rund sechs Jahren Bauzeit sieht die moderne A110 kein bisschen alt aus.

Alpine A110 GT Fahrbericht - Französischer Sportler für Fans

Du kannst länger nicht mehr mit der gesamten Diskussion über Elektromobilität aufhören und will stattdessen ein leichtes Ottomotor-Aggregat für maximales Fahrer-Vergnügen? Willkommen in die Leder-Sitze des Alpine A110 GT!

Es muss nicht immer das große Luxus sein, was ein Fahrzeug zu einem Automobil-Spezialität macht. Und zwar: Mit dem Alpine A110 handelt es sich mehr um Opfer. Übermaß wird ausdrücklich nicht gewünscht hier. Natürlich soll der Hinterradantrieb den Fahrleistungen gerecht werden. Aber nicht jeder will mit dem Franzosen auf der Rennstrecke rennen, sodass Alpine nun eine ganze Reihe unterschiedlicher A110s anbietet.

Das Angebot reicht von der Basisausstattung bis hin zum radikalen Turini mit festem Heckflügel. Und wenn das Kompromiss zwischen Alltag-Praktikabilität und Leistung gesucht wird, sollte die Grand-Tourisme-Variante gewählt werden. Dieses Modell verzichtet auf einen festen Flügel und wählt stattdessen eine sleekere Auslegung. Und dann sieht der A110 wirklich sehr gut aus. Ein erfolgreicher Retro-Sportwagen, genauso wie das historische Modell aus den Sechzigern. Und vielleicht ist das Team von Dieppe (wo der Alpine gebaut wird) ein bisschen stolz auf den kleinen französischen Flagge auf dem B-Säule. Nach allen diesen Dingen kann man sagen, dass die Franzosen noch gute Autos bauen, wie die Nachricht geht.

Mit 4,18 Metern ist das A110 extrem kompakt.

Und das Team (einschließlich der Ingenieure) kann sich rechtlich stolz auf den A110 darlegen, denn was unter den Rädern ist, ist mehr als reizvolle Fahrdynamik. Und dies gilt nicht nur für den Fahrerlebnis. Sobald du deinen ersten Sitz in der A110 nehmen hast, merkst du, dass es ein solides Stück ist. Der Aufbau ist gut, nichts sieht billig aus oder klirrt. Und es ist auch nicht sehr eng.

Der Alpine als Alltagsfahrzeug? Vielleicht benötigt er nur noch einige zusätzliche Lagerraum-Anlagen. Aber auch die Leder-Sitze sind recht komfortabel. Das Infotainment ist nicht auf dem neuesten Stand, ein Hinweis darauf, dass der Franzose schon seit über der Hälfte einer Dekade auf dem Markt ist. Das ist beispielsweise am etwas pixelierten Zentralbildschirm erkennbar. Aber die Designer haben eine cool Lösung für die Instrumententafel gefunden: Es gibt keine mechanischen Zeiger, sondern Anzeigen in Form von klassischen Waagen.

Das historische Vorbild für den Retro-Sportwagen ist der A110 aus den 1960er Jahren.

Das perfekt ausgewogene 1,1-Tonner ist ein Eckdreher

Aber was auch immer, sobald du im A110 sitzt, reicht deine Hand automatisch nach dem roten Startknopf. Mit diesem lebst du den 1,8-Liter-Direkteinspritzer wieder ins Leben. Und hier könnte Skepsis aufkommen. Kann ein Fahrzeug mit einem kleinen-displacement-Vierzylinder-Motor echt Freude machen?

Das zentrale Display ist für den heutigen Geschmack eine Nummer zu klein. Das französische Auto punktet mit bequemen Sitzen und guter Verarbeitung.

Dann ist es an der Reihe, den Knopf wirklich zu drücken. Es brüllt und vibriert hinter deinem Rücken, der Turbo versteckt seine Arbeit nicht. Geht besser, tut das in verkehrsfreien Bereichen. Der Mittelmotor-Alpine ist eben auf den Lauf. Er ist eschaukelnd auf dein Lächeln wartend. Du verstehst schnell, dass er keine komplexen Sechszylinder-Konstruktionen mit verschiedenen Elektrifizierungsmaßnahmen braucht, um glücklich zu sein. Aber Einfachheit kann auch gut sein.

Das Aluminium-Franzose lebt auch daran, dass er nur 1,1 Tonnen wiegt. Und dass er perfekt ausgewogen ist. Er benötigt keine komplexe Federungskontrollsysteme. Und du hast am Eck die meisten Spaß mit dem Gefühlsgewicht, kannst auch den Gaspedal tippen und das Heck umkehren. Hinterradantrieb, natürlich.

Die Gänge des obligatorischen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes werden per Knopfdruck eingelegt.

Um aus der Fahrbahn auszukommen, liefert schließlich der Turbo 300 PS und speist den Antriebsstrang des siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebes mit 340 Newton-Metern Drehmoment (4,2 Sekunden von 0 bis 100 km/h und 250 PS an der Spitze). Zusätzliche Emotionen bietet das Motors Geräusche vor dem Rotline und das Sausen des Wastegate-Ventils.

Zuletzt gibt es, wie üblich, einen Blick auf die Preisliste. Und hier zeigt sich, dass der gleiche Listenpreis billig oder teuer sein kann. Für eine Familienkombi mit niedrigem Leasing-Faktor, möglicherweise auch mit einem Elektroantrieb - vielleicht ist er auch als Zweitwagen und sitzt wochenlang im Garagen - kann eine Preis von 75.450 Euro (wie viel der Alpine A110 GT kostet) leicht finanziert werden. Für einen Sammlerwagen, der vielleicht auch nur selten als Zweitwagen genutzt wird, ist der Preis schon ambitioniert. Es ist auch kein Trost, dass der Alpine in vielen hellen Farben konfigurierbar ist.

Das Kombiinstrument im Retro-Stil, das aus einer Anzeigefläche besteht, sieht cool aus.

Trotz der elektrischen Modelle des künftigen Alpine A290, die bald starten werden, gibt es noch Individuen, die den rauen Antrieb traditioneller Ottomotoren schätzen. Zudem produzieren französische Automobilhersteller, einschließlich Alpine, weiterhin hervorragende Fahrzeuge wie den A110.

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