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Analyse: Höhere Kosten bei Ende von Energiepreisbremsen

Gasherd mit Flamme
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich Ende Juli für eine Verlängerung der Strom- und Gaspreisbremsen bis Ostern 2024 ausgesprochen. Nach jetzigem Stand laufen die Energiepreisbremsen zum Jahresende aus.

Bei einem Auslaufen der Energiepreisbremsen zum Ende des Jahres würden Strom und Gas im Durchschnitt wieder deutlich teurer. Dies geht aus Berechnungen des Vergleichsportals Verivox hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Demnach würden die durchschnittlichen Stromkosten bei 4000 Kilowattstunden Jahresverbrauch von derzeit 1448 Euro um 56 Euro auf 1504 Euro steigen. Dies entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. Die durchschnittlichen Gaskosten bei 20.000 Kilowattstunden würden von derzeit 2201 Euro um 173 Euro auf 2374 Euro zulegen, ein Anstieg um 7,9 Prozent. Werden nur Grundversorgungstarife betrachtet, sind die Anstiege bei Strom und Gas noch höher.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich Ende Juli für eine Verlängerung der Strom- und Gaspreisbremsen bis Ostern 2024 ausgesprochen. Nach jetzigem Stand laufen die Energiepreisbremsen zum Jahresende aus.

Umfrage: Klare Mehrheit für Verlängerung

In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Verivox gaben 70 Prozent der Befragten an, Habecks Vorschlag zu unterstützen. Nur 13 Prozent wünschten sich, dass die Preisbremsen Ende dieses Jahres auslaufen. Die übrigen gaben an, keine Meinung zu haben oder das Thema nicht beurteilen zu können.

Eine Verlängerung der Preisbremsen sorge in erster Linie für ein subjektives Gefühl der Sicherheit. Doch Neukundentarife seien bereits wieder so günstig wie vor der Energiekrise, betonte das Portal. Eine Kilowattstunde Strom für Neukunden kostet laut Verivox derzeit im Schnitt 29,49 Cent, eine Kilowattstunde Gas für Neukunden 9,1 Cent. Demgegenüber liegen die Preisdeckel der Preisbremsen für Strom bei 40 Cent je Kilowattstunde und für Gas bei 12 Cent je Kilowattstunde.

«Zwar können Verbraucher die Grundversorgung jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen verlassen, doch durch die Preisbremsen haben viele die wahren Tarifkosten nicht mehr im Blick», erklärte Verivox-Chef Daniel Puschmann.

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