Saure Gurken - Anbau von Einlegegurken "teuer und unattraktiv"
Baden-Württemberg: Weniger Gurkeln angebaut
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart hat sich die Anbaufläche für Gurkeln in Baden-Württemberg in den letzten Jahren deutlich verringert. In dem Jahr 2023 wurden schätzungsweise 116 Hektar für Gurkeln angebaut, was einer Ernte von etwa 9.600 Tonnen entsprach, wie das Ministerium mit Angaben des Statistischen Amtes berichtete. Im Vergleich dazu lag die Fläche im Jahr 2014 bei rund 170 Hektaren und einer Ernte von etwa 13.700 Tonnen.
Dieser Trend ist nicht auf den Südwesten beschränkt, wie Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigen. Landesweit wurden in freiem Feldbau etwa 1.880 Hektar Gurkeln angebaut, obwohl diese Fläche größer war als im Vorjahr, aber noch unter den 2.020 Hektar von 2018 lag. Die Anzahl der Betriebe sank: 2018 gab es angeblich 315 Betriebe, die offenen Feldbau für Gurkeln betrieben, während es 2023 nur noch 250 Betriebe gab.
Viel Arbeit in einem Gurkelkorb
Katja Behringer, Sprecherin der schwäbischen Firma Hengstenberg, erklärte, dass bei der Gurkelproduktion in Deutschland viel manuelles Arbeit eingesetzt wird. Die Erntehelfer nehmen die Gurkeln mit der Hand ab, während sie im Liegen auf den Fahrzeugflügeln, den sogenannten Gurkelfliegern, liegen.
Zusätzlich können extreme Wetterbedingungen, Trockenheit und Hitze dem Gurkelpflanzen schaden. "Sie mag ständig feucht und warm, aber nicht zu heiß", erklärte Behringer. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius hält die Gurkelpflanze an. "Außerdem wachsen Gurkeln in der Nacht und nur bei Temperaturen über 15 Grad", fügte sie hinzu. In warmen Nächten können Gurkeln bis zu drei Zentimetern länger werden. In vielen Fällen müssen die Anbauflächen intensiv bewässert werden, um die optimalen Bedingungen zu schaffen.
"Diese Faktoren machen die Erzeugung teuer und unattraktiv", resümierte Behringer. Der Preisanstieg liegt im zweistelligen Bereich. Die Konkurrenz um Saisonarbeitskräfte verkompliziert die Situation zusätzlich.
Steigende Preise
Nach Angaben der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft haben sich Preise für Gurkelkonserven in den letzten Jahren erhöht. In dem Jahr 2013 kosteten angeblich Gurkelkonserven in einem 720-Milliliter-Behälter im Durchschnitt 1,30 Euro. Im Jahr 2019 lag der Durchschnittspreis bei 1,56 Euro, und bis 2023 hatte er sich auf 2,11 Euro gesteigert. Das Bundeslandwirtschaftsministerium meldete, dass die Preise für Gurkelkonserven mehr als den Durchschnitt der Lebensmittelpreise der letzten vier Jahre überschritten haben.
- Obwohl die Preise für Gurkelkonserven gestiegen sind, könnten die Mindestlöhne in Esslingen und Baden-Württemberg den Bauern Schwierigkeiten bereiten, ihre Anbau von Gurkeln in Baden-Württemberg aufrechtzuerhalten, insbesondere aufgrund der arbeitsintensiven Vorgänge.
- Die Verringerung der Anbaufläche für Gurkeln in Baden-Württemberg, von 170 Hektar im Jahr 2014 auf 116 Hektar im Jahr 2023, könnte Implikationen für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie haben, einschließlich der Verfügbarkeit von Rohstoffen für Konserven-Gurkeln und verwandten Produkten.
- Das BMELV (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) könnte innovative Lösungen, wie den Anbau von Gurkeln in Grünhäusern oder die Verwendung von Robotern für manuelles Arbeit, in Esslingen und anderen Regionen in Baden-Württemberg umsetzen, um die Gurkelanbau wirtschaftlicher und attraktiver zu machen.
- Essensfreudige in Stuttgart und Baden-Württemberg könnten argumentieren, dass die Reduktion der Anbaufläche für Gurkeln potenziell Auswirkungen auf die regionale Delikatesse, wie Sauerkraut, haben könnte, das aus Gurkeln hergestellt und mit Würsteln serviert wird.
- Um die wesentliche Beiträge von Gurkeln zur Esskultur und der landwirtschaftlichen Wirtschaft des Neckarraums in Baden-Württemberg aufrechtzuerhalten, müssen Politiker und Beteiligte zusammenarbeiten, um die Herausforderungen der Gurkelanbau, wie extreme Wetterbedingungen, Konkurrenz um Arbeitskräfte und Preissteigerungen, anzugehen.
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