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Arzt: Die Infektionswelle ist noch nicht so heftig wie im letzten Jahr

Ärzte sind außer Sichtweite, Unternehmen verzeichnen hohe Krankheitsraten, Kliniken kämpfen mit Personalmangel – COVID-19 und andere Viren oder Bakterien fordern derzeit einen hohen Tribut.

Auf dem Tisch liegen Tüten mit FFP2-Masken und OP-Masken. Foto.aussiedlerbote.de
Auf dem Tisch liegen Tüten mit FFP2-Masken und OP-Masken. Foto.aussiedlerbote.de

Krankheiten - Arzt: Die Infektionswelle ist noch nicht so heftig wie im letzten Jahr

Kurz vor Weihnachten machten Atemwegsinfektionen durch COVID-19 und andere Krankheitserreger vielen Menschen zu schaffen. Dennoch sei die aktuelle Infektionswelle nicht so schwerwiegend wie vor einem Jahr, sagte der Jenaer Arzt Matthias Pleitz. „Letztes Jahr um diese Zeit haben wir eine sehr starke Grippewelle erlebt, die wir dieses Jahr noch nicht erlebt haben“, sagte der Direktor und Professor am Institut für Infektionskrankheiten und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena. Das ist noch nicht der Fall klar, ob und wann es eintreffen wird. „Normalerweise folgt auf schwere Grippewellen im darauffolgenden Jahr eine mildere Grippe.“

Zuletzt (Stand: 13.12.) wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums Thüringen seit Beginn der Erkältungssaison Anfang Oktober offiziell 131 bestätigte Fälle einer viralen Influenza (Grippe) gemeldet. Allerdings ist mit einer Dunkelziffer zu rechnen, da Ärzte wegen der oft so offensichtlichen Symptome keine spezifischen Laboruntersuchungen anordnen. Zum Vergleich: Im Dezember 2022 wurden jede Woche tausende Grippefälle gezählt, zum Höhepunkt in der dritten Adventswoche waren es rund 5.300 Fälle.

Große Dunkelziffer an COVID-19-Fällen

Derzeit ist mit einer hohen Dunkelziffer an COVID-19-Fällen zu rechnen, da eine Testung bei milderen Verläufen schwierig ist. Einige Ärzte berichteten auch, dass sie Fälle nicht rechtzeitig melden konnten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es seit Anfang Oktober allein in Thüringens Krankenhäusern 2.259 klinische Fälle, wobei 1.349 Patienten mit einer COVID-19-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden (Stand: 13. Dezember). Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 78 an COVID-19 erkrankte Menschen im Alter zwischen 39 und 102 Jahren an COVID-19 gestorben oder gestorben. Allerdings enthalten nicht alle Fallberichte Informationen zum Krankenhausaufenthalt.

Auch Krankenhauspersonal fehlt krankheitsbedingt der Arbeit

Für Krankenhäuser ist die aktuelle Situation besonders problematisch, da viele Mitarbeiter aufgrund einer Infektion – sei es COVID-19 oder eine herkömmliche Infektion – vom Arbeitsplatz fernbleiben. „Wir mussten einige Räume schließen, weil nicht genügend Personal vorhanden war“, sagte Stephan Breit, Sprecher des Thüringen-Klinikums Saalfeld mit 800 Betten und 2.000 Mitarbeitern. Uwe Koch, Hauptgeschäftsführer des Krankenhauses Apolda, sagte, die Zahl der Erkrankten sei derzeit „recht hoch“. Dies bedeutet Mehrarbeit für die verbleibenden Mitarbeiter.

Angesichts der Personalsituation hält der Epidemiologe Mathias Pletz eine vorübergehende Wiedereinführung der Maskenpflicht in Kliniken für erwägenswert. Das macht beispielsweise das Klinikum Thüringen bereits. „Seit letzter Woche ist es für alle wieder Pflicht, Masken zu tragen“, sagte Bright. Pletz räumte jedoch ein, dass es ein Problem gebe. „Natürlich kann man sich auch zu Hause oder anderswo anstecken.“

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Quelle: www.stern.de

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