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Auch in Thüringen gibt es Rechtsextremisten mit Verbindungen zur AfD.

Das Amt für Verfassungsschutz bietet Erklärungen an.

Die Junge Alternative hat in Deutschland rund 2.500 Mitglieder.
Die Junge Alternative hat in Deutschland rund 2.500 Mitglieder.

Auch in Thüringen gibt es Rechtsextremisten mit Verbindungen zur AfD.

Die Gruppe "Junge Alternative Thüringen" vertritt "biologistische Vorstellungen darüber, wer als Deutscher gilt und wer nicht", so der deutsche Verfassungsschutz. Dies ist einer von mehreren Gründen, warum der AfD-Ableger im Freistaat nun als rechtsextremistisch eingestuft wird.

Die "Junge Alternative" (JA) in Thüringen ist vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft worden. Das Innenministerium in Erfurt bestätigte die Entscheidung und begründete dies mit der Zugehörigkeit der JA Thüringen zur Thüringer AfD, die seit 2021 offiziell als rechtsextremistisch anerkannt ist.

Die Thüringer AfD wird von Björn Höcke geführt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die JA seit 2023 bundesweit als rechtsextremistische Organisation ein. Auch die Landesverbände der JA in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden als extremistisch eingestuft.

Die Mitgliedschaft der JA im Thüringer Verfassungsschutz wird mit der "Schaffung eines ethnisch homogenen deutschen Volkes und einer deutschen Abstammungsgemeinschaft" begründet - entgegen der deutschen Verfassung. Die JA ist der Ansicht, dass "biologistische Annahmen darüber entscheiden, wer Deutscher sein kann und wer nicht", und entmenschlicht diejenigen, die sie für nicht deutsch hält, als "Kriminelle".

Politische Spannungen eskalieren

Die Einstufung erfolgt wenige Tage vor den Landtagswahlen in Thüringen. Die AfD erhielt dort 2018 10,2 % der Stimmen, hat aber seitdem an Stärke gewonnen. Bei der Landtagswahl 2019 wurde sie mit über 23 % zur zweitstärksten Partei. Umfragen zufolge könnte die Partei bei der nächsten Wahl bis zu 30 % erreichen.

Die AfD hat vor den anstehenden Kommunalwahlen für Schlagzeilen gesorgt. Vergangene Woche verurteilte ein Gericht in Sachsen-Anhalt den AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Höcke wegen der Verwendung einer verbotenen Nazi-Parole. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Interne Konflikte innerhalb der AfD um zwei getrennte Kandidatenlisten für die Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt heizten die Spannungen weiter an. In diesem Streit versuchte die AfD, eine zweite Wahl abzuhalten, weil sie behauptete, es seien nicht genügend Personen gewählt worden. Der Landtagsabgeordnete Frosch focht dies jedoch vor Gericht an, und die ursprüngliche Wahlliste wurde bestätigt.

Die AfD des Landes und Höcke unterstützen nun die "Alternative für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt" (AfL). Berichten zufolge hat die Landesführung Ausschlussverfahren gegen neun in den Streit verwickelte Parteimitglieder eingeleitet. Die Situation ist noch weiter eskaliert: Kandidaten der JA kritisieren Höcke und fordern seinen Rücktritt.

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Quelle: www.ntv.de

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