Augsburg ist wütend und beklagt, dass "Harry Kane stattdessen das Tor erzielt hätte".
Nach einem hoch emotionalen Bundesliga-Spiel gegen FSV Mainz 05 zu Hause konzentrierte sich die Enttäuschung von FC Augsburg hauptsächlich auf den Schiedsrichter und den Video-Assistenten. Insbesondere zwei Szenen lösten starke Emotionen aus, nachdem sie ihr unverdientes 2:3 (1:2) im 4. Bundesliga-Spieltag verloren hatten.
Der FCA war verärgert über die in der Nachspielzeit aberkannte Elfmeter nach einer gründlichen Video-Überprüfung, bei der ein Foul an Abwehrspieler Keven Schlotterbeck vermutet wurde. FC Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic verglich es mit einem Elfmeter, der eine Woche zuvor im 6:1-Sieg von Bayern München gegen Holstein Kiel nach VAR-Einsatz an Harry Kane gegeben wurde.
"Sind die Augen des VAR in Köln zu?"
Aus Augsburger Sicht hat Schiedsrichter Sören Storks keinen klaren Fehler gemacht und der Video-Assistent Pascal Müller war ihrer Meinung nach unnötig. Die Elfmeter-Entscheidung für Mainz untergrub die Autorität der Schiedsrichter, wie Jurendic beklagte.
Die zweite Streitfrage war die verständliche rote Karte für den Augsburger Torschützen Samuel Essende in der 70. Minute. Essendes Rückschlag gegen Dominik Kohr war eine Reaktion auf einen Ellenbogenschlag von Kohr auf Essendes Kopf. "Sind die Augen des VAR in Köln zu?", fragte Jurendic.
Wenn auch Kohr die rote Karte gezeigt bekommen hätte, hätte das Spiel in den letzten 20 Minuten mit einem Mann mehr für Augsburg weitergehen können, nachdem Mainz-Spieler Nadiem Amiri vor der Halbzeit die Gelb-Rote Karte bekommen hatte. "Er hätte Kohr auf jeden Fall die rote Karte geben müssen", argumentierte Thorup.
Thorups harte Kritik an Essende
Thorup kritisierte nicht nur den Schiedsrichter, sondern auch den Empfänger der roten Karte, Essende, vor dem Team und in der Pressekonferenz. "Man sollte sich nicht über die Mannschaft stellen", sagte Thorup. Jurendic bezeichnete es auch als "No-Go", das der Mannschaft stark geschadet habe. Ob der Verein Essende über die Sperre hinaus weitere Strafen auferlegt, liegt nicht in Thorups Verantwortung.
Mainz-Trainer Bo Henriksen hingegen scherzte nach dem Spiel, war aber nicht entirely zufrieden. "Wir haben ein schlechtes Spiel gespielt", sagte der dänische Trainer und schloss sich der kollektiven Selbstkritik von Mainz an. "Wir haben nicht gut gespielt", bekräftigte Torwart Robin Zentner. Und Doppel-Torschütze Jonathan Burkhardt gab zu, dass sie quasi "um einen mehr gebeten" hätten. Augsburg hatte im gesamten Spiel 25 mehr Schüsse als Mainz.
Obwohl Mainz nach der Gelb-Roten Karte von Nadiem Amiri (35.) eine längere Phase der Unterlegenheit durchmachen musste, kamen sie relativ ungeschoren davon. Henrickson zeigte sich optimistisch und glaubte, dass sein Team "eine unglaubliche Leistung gezeigt" habe. Am Ende lobte er das Team: "Die Jungs sind unglaublich, eine unvergessliche Nacht."