Avatar: Pandora's Frontier ist ein visuelles Spektakel
Im Jahr 2009 schuf James Cameron mit „Avatar“ ein neues und riesiges Science-Fiction-Universum. Fans warten seit 13 Jahren auf die Fortsetzung dieses Films. Aktuelle Videospielumsetzungen wollen die Grenzen der Pandora-Welt erweitern, sind aber in vielerlei Hinsicht nicht bahnbrechend genug.
Die Erwartungen an Avatar: Pandora's Frontier sind extrem hoch. Das Videospiel von Massive Entertainment und Ubisoft muss endlich einem der größten Science-Fiction-Franchises gerecht werden und mit den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten mithalten. Der wunderschöne Pandora-Mond mit seiner dschungelähnlichen Lebensdichte wird in einer offenen Welt erschaffen, in der eine packende Geschichte und rasante Action die Spieler begeistern werden. Die Entwickler haben sich dieser riesigen Herausforderung gestellt und zumindest einen Aspekt mit Bravour gemeistert. ntv.de hat das Spiel auf der Playstation 5 getestet.
„Pandora’s Frontier“ erzählt zwar eine eigene neue Geschichte, gehört aber offiziell zum „Avatar“-Universum und ist grob vor dem zweiten Film einzuordnen. Die Jungs von der Resource Development Authority (RDA) tauchen erneut als Bösewichte auf, die es darauf abgesehen haben, die kostbaren Rohstoffe der Pandora zu plündern – doch das komplexe Ökosystem und seine Bewohner sind ihnen natürlich egal. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines einheimischen Na'vi, der als Kind von der RDA entführt und zum Soldaten ausgebildet wurde. Sie können also auch menschliche Waffen benutzen und deren Sprache sprechen. Durch ein Bündnis zwischen Menschen und Na'vi erlangt er seine Freiheit zurück, schließt sich dem Widerstand an und versucht, seine verlorene Identität wiederzuentdecken. Im Verlauf der Geschichte lernen Sie auch, wie man Ikrans auf typische Na'vi-Art fliegt, furchterregende Pferde reitet oder mit Pfeil und Bogen Flugzeuge aus der Luft schießt.
Die Geschichte ist gut strukturiert, aber ähnlich wie das Schwarz-Weiß-Denken des Films ist sie nicht die treibende Kraft des Spiels. Es ist auch erwähnenswert, dass wichtige Zwischensequenzen besser sind als zufällige Dialoge. Die einzigartige Na'vi-Animation wird oft mit steifem Gehen kontrastiert.
Pure Avatar-Atmosphäre
Das größte Highlight ist Pandora selbst, ein optisch atemberaubender Hingucker. Die aufregende offene Welt ist voller Leben. Pflanzen schrumpfen bei Kontakt, vergiften ahnungslose Finder oder schleudern Samen wie Raketen – fast alles in dieser wilden Umgebung reagiert konsistent auf Spielerbewegungen.
Eine große Vielfalt an Biomen und berühmten schwimmenden Inseln bieten beeindruckende Umgebungen, die zum Erkunden einladen. Jeder, der sich mit diesen Filmen auskennt, wird feststellen, dass es zwar nicht ganz eins zu eins auf CGI-Kino-Niveau ist, er aber dennoch über die Detailgenauigkeit der Flora und Fauna der Erde sowie die Farbvariationen auf Pandora erstaunt sein wird . fähig. Ubisoft hat hervorragende deutsche und englische Dubs produziert. Das Wichtigste ist der Soundtrack und die Soundeffekte – pure Avatar-Atmosphäre.
Der beste Weg, Pandora zu erkunden, ist Ikran. Fliegende Kreaturen können in fast jedem Gebiet beschworen werden, sodass weite Strecken zurückgelegt werden können, ohne auf das Schnellreisesystem zurückgreifen zu müssen. Wie wir aus Open-World-Spielen dieser Größenordnung wissen, kann die Route zwischen Wegpunkten manchmal außer Kontrolle geraten.
Die Verpackung von „Pandora's Frontier“ ist in der Tat ausgezeichnet und die Geschichte ist solide. Aber wie sieht es mit Spielinhalten aus? Leider muss man sagen, dass die Entwickler hier auf Mechaniken zurückgegriffen haben, die den Spielern aus der Far-Cry-Reihe von Ubisoft bestens bekannt sind. Militärmissionen kommen einem bekannt vor und konzentrieren sich auf das Eindringen in Stützpunkte, um Soldaten zu töten, Laufroboter zu eliminieren und RDA-Einrichtungen zu sabotieren. Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Missionen zu erfüllen: durch heimliche Hinterhalte oder durch bloße Feuerkraft. Aber egal, wie man es angeht, sie unterscheiden sich kaum von der Grundformel. Leider stellt sich schon nach wenigen Stunden eine gewisse Monotonie ein.
Verrückte Sammlung
Andererseits sehen Kampfsequenzen mit dem RDA dank des Waffenarsenals der Na'vi immer ziemlich klar aus. Das menschliche Sturmgewehr fühlt sich an wie das Treffer-Feedback in Far Cry, und der Bogen und die Bombenschleuder können für noch mehr Spaß modifiziert werden. Selbst große Mechs können im Nahkampf mit den richtigen Werkzeugen zerstört werden. Die Gegner-KI stellt im Allgemeinen keine Herausforderung dar und in Kampfgebieten gibt es oft zu viele Treibstofftanks oder ähnliche Dinge, mit denen man seine Gegner schnell in die Luft jagen kann.
Wer nicht als Soldat aktiv ist, jagt und sammelt Ressourcen auf Pandora. Jedes Tier kann genutzt werden und jede Pflanze produziert etwas, das Gegenstände verbessert oder ihr Aussehen verändert. Das kann anstrengend sein, ist aber leider notwendig. Nur so können Sie Ihre Ausrüstung verbessern und bestimmte Aufgaben erledigen. Aber da alles recycelt werden kann, besteht keine Notwendigkeit, nutzlosen Schrott wie in Far Cry zu verkaufen.
Wie so oft im Genre erlangt derjenige, der mehr Erfahrung sammelt, im Laufe der Geschichte neue Fähigkeiten. Zusätzlich zum normalen Fähigkeitsbaum kann man an bestimmten Orten auch eine Bindung zu den Riesenblumen aufbauen – so kommt man in Kontakt mit dem Na'vi-Gott Eywa. Der Verlauf des Spiels regt ziemlich zum Nachdenken an, wenn man bedenkt, dass es sich um eine so wichtige Ballverbindung handeln soll. Erhöhter Schaden oder reduzierte Kosten für schnelle Bewegungen sind nicht die coolsten Features.
Was das Gameplay angeht, gibt es nichts Neues oder Ungewöhnliches. Gepaart mit dem überwältigenden Sinneserlebnis in Audio und Video reicht dies zweifellos aus, um viele Spieler etwa 25 Stunden lang an der Hauptkampagne interessiert zu halten. Für eingefleischte Fans des Universums bietet Pandora's Frontier einen Einblick in die Na'vi-Kultur und die Flora und Fauna von Pandora – etwas, das der Film trotz seiner Länge nicht konnte. Insgesamt könnte ein Spiel dieser Größenordnung viel mehr Möglichkeiten bieten.
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Quelle: www.ntv.de