Inhaltsverzeichnis
- Welche Verkehrsbetriebe sind vom Bahnstreik betroffen?
- Welche Bereiche sind betroffen?
- Wann fängt es an?
- Wo finde ich meine Zuginformationen?
- Was soll ich mit meinem Ticket machen?
- Warum streikt die GDL?
Fragen und Antworten - Bahnstreik: Worauf sich Fahrgäste einstellen müssen
Die Lokführergewerkschaft GDL hat den nächsten Warnstreik angekündigt, der erneut zu massenhaften Zugausfällen führen dürfte. Die GDL gab am späten Mittwoch bekannt, dass ab Donnerstag, 22 Uhr, der Großteil des Fern- und Regionalverkehrs auf der Schiene erneut rund um die Uhr stillstehen werde. Für Donnerstag um 18 Uhr ist ein Güterverkehrsstreik geplant. Neben der Deutschen Bahn sind auch andere Eisenbahnunternehmen von Warnstreiks betroffen, etwa die Transdev-Gruppe (u. a. Bayerische Oberlandbahn, NordWestBahn). Auch die GDL bezeichnete die Tarifverhandlungen mit Transdev als gescheitert.
Wenn man die Warnstreiks der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit einbezieht, ist es bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass Fahrgäste mit weitreichenden Einschränkungen im Schienenverkehr rechnen müssen. Was ist jetzt mit ihnen passiert?
Welche Verkehrsbetriebe sind vom Bahnstreik betroffen?
Die Warnstreiks sollen nach Aufrufen der Gewerkschaften erneut alle Transportarten betreffen. Im Fern-, Regional- und Güterverkehr sind umfangreiche Einschränkungen zu erwarten. Ob der Fernverkehr komplett zum Erliegen kommen würde, war zunächst unklar. Im Fernverkehr war beim letzten GDL-Warnstreik etwa jeder fünfte ICE- und IC-Zug unterwegs. Im Regionalverkehr sind die Auswirkungen regional sehr unterschiedlich.
Die GDL vertritt hauptsächlich Lokführer und Zugbegleiter bei der Bahn. Auch Fahrdienstleiter, die den Zugverkehr im ganzen Land koordinieren, wurden vor dem Streik gewarnt. Allerdings ist die GDL unter ihnen nicht stark vertreten. Solange also die Lokführer trotz des Streiks zur Arbeit erscheinen, können die Züge theoretisch fahren.
Welche Bereiche sind betroffen?
Der Warnstreikaufruf gilt bundesweit. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem in den östlichen Bundesländern und im Südwesten Deutschlands viele Arbeitnehmer in der GDL organisiert sind. Dadurch wird der Regionalverkehr vielerorts nicht mehr verfügbar sein. Auch in Stuttgart und Frankfurt hat die GDL viele Mitglieder. Es wird erwartet, dass der Stadtbahnverkehr in beiden Städten stark beeinträchtigt wird. Im Nordwesten des Landes ist die Gewerkschaftsvertretung jedoch schwächer. Dadurch wird insbesondere der Regionalverkehr weniger beeinträchtigt.
Wann fängt es an?
Der Warnstreik im Personenverkehr beginnt offiziell an diesem Donnerstag um 22 Uhr. Allerdings müssen sich Fahrgäste möglicherweise mehrere Stunden im Voraus auf Zugausfälle einstellen. Bei früheren Warnstreiks versuchten die Bahnen, Züge nach einem Warnstreik dort abzustellen, wo es nötig war.
Nach Angaben der GDL wird der Streik bis Freitag, 22 Uhr, dauern.
Wo finde ich meine Zuginformationen?
Ob Fern- oder Regionalzüge verkehren, können Sie in der Regel über eine Zug-App oder Website überprüfen. Bei früheren Warnstreiks richtete die Bahn auch personenbezogene Auskunftsrufnummern ein.
Was mache ich mit meinem Ticket?
Bei früheren Warnstreiks in diesem Jahr hatte die DB Zugverbindungen gestrichen, damit Fahrgäste ihre Fahrten vorziehen oder nachholen konnten. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Wenn Sie die Reise gar nicht antreten möchten, können Sie Ihr Ticket während der ersten GDL-Warnfrist kostenlos stornieren.
Bis Mittwoch, 19 Uhr, hatte die DB keine Kundeninformationen zum bevorstehenden Streik verschickt.
Warum streikt die GDL?
Knapp zwei Wochen nachdem die GDL das Scheitern der Tarifverhandlungen verkündet hat, kommt die Warnung vor einem Streik. Nach zwei Verhandlungsrunden konnten die Kernforderungen der Gewerkschaft bislang nicht gelöst werden: die Reduzierung der Arbeitszeit der Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden und die Gewährleistung des vollen Lohnausgleichs. Die Bahn reagierte in der zweiten Verhandlungsrunde nicht auf die Anfrage.
Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft auch eine monatliche Erhöhung um 555 Euro und eine Inflationsausgleichsprämie. Die Eisenbahn hat die Gebühren über einen Zeitraum von 32 Monaten um 11 % erhöht und zusätzlich einen Inflationsausgleichsbonus gewährt. Eigentlich hätten sich beide Seiten an diesem Donnerstag erneut zu Verhandlungen treffen sollen. Die Bahn hat die Gespräche nach der Ankündigung eines Warnstreiks abgebrochen.
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Quelle: www.stern.de