Bayerische Gemeinden rufen den Notstand aus.
Mit stürmischen Wetterereignissen im Norden erklärten 10 bayerische Gemeinden einen Notstand. Viele Flüsse erreichten ungewöhnlich hohe Wasserstände. In Baden-Württemberg kippte ein Hochgeschwindigkeitszug nach einem Erdrutsch von der Schiene.
Nach einem tagelangen Regen führen Notbeamte in Süddeutschland wegen überfluteter Gewässer und Bäche. Bis zum Sonntagabend erklärten 10 Gemeinden in Bayern einen Notstand, da der Donau und einige ihrer Nebenflüsse alarmant anwuchsen. Die Deutsche Wetterdienststelle (DWD) meldete, dass weitere Stürme und Gewitter aus dem Norden zukommen würden, was die Möglichkeit von lokalisierten Überschwemmungen bis in den Nachmittag bringen könnte. Diese Gewitter könnten mächtig und mühsam sein. "Wenn dies auf das nasse Gelände trifft, dann werden wir wieder Überschwemmungen haben", erklärte der Wetterfachmann.
Die Regionen, die am Sonntag durch Stürme und Gewitter bedroht waren, waren die Schwäbische Alb und die Gebiete nördlich davon, sowie die Regionen um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg. Im Bezirk von Augsburg wurden am Abend Evakuierungsaufrufe verlängert. Betroffen waren hauptsächlich Gemeinden am Schmutter. Ein Notstandslager war in der Augsburger Messe eingerichtet.
Für den Sonntagabend war eine mildere Situation in Bezug auf Niederschläge voraussichtlich. "Es gibt nicht die reichlich hohen Niederschlagsmengen, die wir am Vortag benötigten", sagte ein DWD-Wetterfachmann.
ICE-Zug entgleist
Am Abend kamen zwei Wagen eines ICE-Zuges von den Schienen in der baden-württembergischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd von der Schiene. Die 185 Personen an Bord blieben unverletzt im Unfall und wurden aus dem Zug gerettet. Der Zug wurde auf eine Umgehungsstraße gefahren, weil in Süddeutschland durch Überflutungen die Schienen blockiert waren, an der Stelle des Unfalls.
In Bayern stiegen die Regenfälle zu Wasserständen an, die statistisch nur alle 100 Jahre erreicht wurden. Bis zum Sonntagabend flossen die Flüsse Gunz, Memminger Ach, Kammel, Mindel, Paar und Maisach so viel Wasser wie in einem überragenden Regen. In Oberbayern waren die Gemeindebeamten in Pfaffenhofen an der Ilm besorgt um eine äußerst schwerwiegende Überschwemmung. In Oberbayerns Stadt Schrobenhausen planten Feuerwehr und Rettungsdienste die Evakuierung von 670 Einwohnern. Diese Gemeinde hatte bereits zuvor einen Notstand ausgerufen.
Durch ungehindertes Regnen wurde am Samstagabend der Notstand in Dillingen in Bayerns Schwäbischem Teil ausgerufen. Am Samstagabend verschlechterte sich der Zustand am Zusam, einer Donaunebenfluss, wie die Behörde mitteilte. Die Kreisnotstandskommission bat um Hilfe von der Bundeswehr.