zum Inhalt

Boom ist vorbei: Online-Handel kämpft mit Konsumeinbruch

Onlinehandel
Der Onlinehandel in Deutschland leidet unter der Konsumflaute.

Lange Zeit schien es für den Online-Handel nur eine Richtung zu geben: nach oben. Aber das ist vorbei. Mittlerweile bekommen auch Online-Giganten wie Amazon, Otto und Zalando zunehmend die Auswirkungen des rückläufigen Konsums in Deutschland zu spüren.

Laut dem Forschungsbericht „Deutscher E-Commerce-Markt 2023“ des Kölner Einzelhandels ist der Gesamtumsatz der 1.000 umsatzstärksten Online-Shops im vergangenen Jahr erstmals gesunken, so das Forschungsinstitut EHI Zeit seit Beginn der Studie im Jahr 2008. Rückgang.

In diesem Jahr erwarten Experten einen „Umsatzrückgang“. Lars Hofacker, Leiter der E-Commerce-Forschung, sagte, der Trend werde anhalten. Die Frage ist nur, wie groß der negative Wert sein wird.

Umsätze sind deutlich gesunken

Fakt ist: Laut Branchenverbänden sind die E-Commerce-Umsätze im Jahr 2019 gestiegen. Die ersten sechs Monate dieses Jahres waren etwa 13,7 % niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die EHI-Experten gehen davon aus, dass die Online-Einzelhandelsumsätze im Gesamtjahr im besten Fall um 4,2 % sinken werden, wenn sich der Trend in der zweiten Jahreshälfte umkehrt. Im schlimmsten Fall – bei einem weiteren starken Rückgang des Nominalumsatzes für den Rest des Jahres – also ohne Preisanpassungen – könnte auch der Nettoumsatz um 16,9 % auf 64,6 Mrd. Euro einbrechen.

Seine pessimistische Einschätzung legt nahe, dass EHI nicht allein ist. Bevh prognostizierte kürzlich auch, dass der Umsatz im Jahr 2023 um mehr als 5 % sinken würde. Laut einer Branchenumfrage des Verbandes rechnet nur etwa jeder fünfte Online-Händler damit, die Krise noch in diesem Jahr hinter sich zu lassen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist die einzige Institution, die etwas optimistischer ist. Die im Mai veröffentlichte Online-Handelsprognose prognostizierte weiterhin ein nominales Umsatzwachstum von 5,8 %.

Die Wahrheit sagen Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass die Branche während der vergangenen COVID-19-Pandemie einen beispiellosen Aufstieg erlebt hat, was die Verluste zumindest teilweise relativiert. Laut EHI stiegen die Umsätze der 1.000 größten Online-Händler im Jahr 2020, dem ersten COVID-19-Jahr, um 33,1 % und im Jahr 2021, dem zweiten COVID-19-Jahr, um weitere 16,1 %. Trotz eines leichten Rückgangs im Jahr 2022 lagen die Umsätze im vergangenen Jahr immer noch 50 % über dem Niveau vor COVID.

Amazon liegt vor Otto und Zalando

Die unangefochtene Nummer eins. EHI-Recherchen zeigen, dass der größte Online-Shop in Deutschland immer noch Amazon ist, gefolgt von Otto und Zalando. Auffällig ist jedoch, dass sich das vergangene Jahr von den Vorjahren unterschied und die Marktkonzentration von Online-Transaktionen in Deutschland nach Angaben des EHI erstmals wieder leicht zurückging. Vor allem viele große Online-Shops müssen im Jahr 2022 mit rückläufigen Umsätzen kämpfen. Andererseits konnten viele kleinere Online-Shops trotz widriger Umstände ihre Umsätze steigern.

Konkret: Während die Umsätze der Top-Ten-Onlineshops insgesamt um 9,7 % zurückgingen, stiegen die kleineren Online-Shops in den unteren 500 laut EHI-Daten um 7,3 %, im Einklang mit dem Branchentrend Gegenteil.

Laut EHI-Recherche dominierte Amazon im vergangenen Jahr weiterhin den Markt, während eBay und Otto weit zurückblieben. Insgesamt hatten auch die Top-10-Online-Marktplätze im vergangenen Jahr mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, heißt es im EHI-Bericht.

Kommentare

Aktuelles