Boomerang-Arbeiter: Rückkehr zu ihrem früheren Arbeitgeber
Karrierewege sind vielseitig. Manchmal führen sie zurück dorthin, wo man einst aufgebrochen ist. Um im Job wieder glücklich zu werden, müssen Mitarbeiter dann wieder bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber einsteigen.
Ich weiß, ich weiß: Wer zu einem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehrt, sollte aktiv versuchen, sich von alten Gewohnheiten und Denkmustern zu lösen. Marlene Pöhlmann, Regional Managing Director der Personaldienstleistungsagentur Robert Half, erklärt, worauf Mitarbeiter als "Boomerang-Employees" achten sollten, um erfolgreich zurückzukehren.
Respekt vor der neuen alten Firma zeigen
Man kennt viele Gesichter und Abläufe sowieso: Der Gedanke, sofort wieder einzusteigen und proaktiv zu sein, ist verlockend. "Doch wer bei dem neuen alten Arbeitgeber Erfolg haben will, sollte sich die Zeit nehmen, die Firma neu kennenzulernen", sagt Pöhlmann.
Zwischen Kündigung und Rückkehr haben sich viele Abläufe verändert oder weiterentwickelt. Rückkehrer müssen auch Personaländerungen oder strategische Neuausrichtungen des Unternehmens erwarten. Die Devise lautet: "Hören, lernen und in die neue Rolle beim alten Arbeitgeber hineinwachsen."
Neue Erfahrungen zurückhaltend einbringen
Nach einer oder mehreren beruflichen Zwischenstationen haben Mitarbeiter meist viel Erfahrung gesammelt. Wer zu ehemaligen Unternehmen zurückkehrt und ehemaligen Kollegen begegnet, sollte diese nicht überfordern, einschüchtern oder gar abschrecken, rät Pöhlmann. "Wenn man mit Company-Namen und Fachbereichen um sich wirft, riskiert man, dass das alte Team weniger motiviert ist, mit einem zusammenzuarbeiten." Das Team könnte sich fragen, warum jemand zurückgekehrt ist. Besser: Die Erfahrungen nutzen, um den alten neuen Arbeitgeber zu verbessern.
Akzeptanz für neue Konstellationen zeigen
Wer mehrere Jahre bei einem anderen Unternehmen beschäftigt war, sollte damit rechnen, dass sich die Teamkonstellationen beim ehemaligen Arbeitgeber verändert haben. "Der Auszubildende, den man eingestellt hat, könnte inzwischen Abteilungsleiter geworden sein und steht nun auf Augenhöhe oder sogar über einem in der Hierarchie", sagt Pöhlmann. Sie rät: "Akzeptiere es." Der neue Manager hat nicht nur Ausdauer bewiesen, sondern auch Erfahrung und Expertise aufgebaut, was das Unternehmen mit der entsprechenden Karriereförderung honoriert.
Arbeitgeber schätzen zwar die neuen Perspektiven des Rückkehrers, aber es ist wichtig, die Situation mit Demut anzugehen. Wie Pöhlmann betont, geht es nicht darum, mit Company-Namen oder Fachbereichen zu protzen, sondern die Erfahrungen zu nutzen, um den alten neuen Arbeitgeber zu verbessern. Arbeitgeber, die sich während der Abwesenheit des Mitarbeiters verändert haben, erwarten Anpassungsfähigkeit und Bereitschaft, in die neue Rolle hineinzuwachsen, wie Pöhlmann betont: "Hören, lernen und in die neue Rolle beim alten Arbeitgeber hineinwachsen."