Kommunen - Bürgerbegehren gegen LNG: Kritik an langer Testdauer
Die Kritik nimmt zu, als eine langjährige rechtliche Prüfung einer Bürgerbegehren gegen das Rügener LNG-Terminal beginnt. „Hier ist ein schmutziges Spiel – sowohl die Initiative als auch die Erwartungen der 1.000 Bürger, die den Volksentscheid unterzeichnet haben“, sagte Dennis Klüver, Sprecher des Landesausschusses des Vereins für mehr Demokratie, am Freitag. „In vielen Bundesländern ist es nicht möglich, Tests über einen so langen Zeitraum durchzuführen.“ Kritiker des Flüssigerdgas-Terminals (LNG), das den Antrag unterstützt, warten seit mehr als drei Monaten auf eine Stellungnahme dazu Rechtmäßigkeit ihrer Initiative.
Kluver sagte, es gebe in Mecklenburg-Vorpommern noch viel zu tun. Sein Verband empfahl die Übernahme der Thüringer Regelungen. Dort werden Bürgerbegehren auf Zulässigkeit geprüft, bevor mit der Unterschriftensammlung begonnen wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Regierung die Testergebnisse vier Wochen nach Einreichung eines proaktiven Antrags vorlegen muss. Auch der Ombudsmann des Landes, Matthias Crone, kritisierte die langwierige Prüfung des LNG-Bürgerbegehrens, ebenso wie die AfD-Fraktion.
Am 5. September hatten die Hauptsponsoren mehr als 1.000 Unterschriften zur Umsetzung des Referendums übergeben. Mit der Entscheidung soll sichergestellt werden, dass die Fährhafen Sassnitz GmbH keine Geschäfte eingeht, die auf den Aufbau und Betrieb von LNG-Infrastruktur auf dem Firmengelände abzielen. Bereits unterzeichnete Verträge, beispielsweise über die Übertragung von Grundstücken, sollten gekündigt werden. 90 % des Hafengebiets gehören der Stadt Sassnitz.
Die Gemeinde Sassnitz, die Region Vorpommern-Rügen und das Innenministerium Schwerin haben die Rechtmäßigkeit überprüft. Den neuesten Nachrichten zufolge werden die Ergebnisse auf regionaler und kantonaler Ebene diese Woche an die Stadt Sassnitz übermittelt.
Das erste von zwei schwimmenden LNG-Terminals soll im Januar nach Mukran kommen. Die rund 50 Kilometer lange Verbindungsleitung über die Ostsee zum Festland ist grundsätzlich verlegt. Das ausstehende Genehmigungsverfahren für die Stationierung und den Betrieb von Spezialschiffen läuft.
Kritiker sehen in dem Terminal eine Gefahr für Umwelt und Tourismus und sprechen von unnötigen Überkapazitäten. Die Bundesregierung hält es jedoch aus Gründen der Energieversorgungssicherheit für notwendig.
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Quelle: www.stern.de