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Das Land setzt weiterhin auf Wasserstofftechnologie

Die Energiewende muss viele neue Wege gehen. Das Norddeutsche RealLab möchte eine führende Rolle bei der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft einnehmen.

Energie - Das Land setzt weiterhin auf Wasserstofftechnologie

Trotz der Unsicherheit über die Bundesförderung bleibt Mecklenburg-Vorpommern seinem Ziel treu, eine führende Rolle in der Wasserstofftechnologie einzunehmen. Energieminister Reinhard Meyer erklärte am Freitag bei einem Expertentreffen in Schwerin: „Unsere Wind- und Photovoltaikanlagen liefern den nötigen Strom, und Wasserstoff kann zum Heizen oder als Treibstoff genutzt werden, wir sind also in einer Bestlage.“

Die Veranstaltung ist Teil der Norddeutschen Realarbeit (NRL), einem Verbundprojekt, das neue Wege zur Erreichung der Klimaneutralität erprobt. Rund 50 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben sich 2021 in der Allianz zusammengeschlossen, um wirtschaftliche Impulse zu setzen und den Status Norddeutschlands als Industrieregion zu stärken. Neben der Energieeinsparung steht auch die Steigerung des Einsatzes von Wasserstoff im Fokus. Allerdings haben Experten immer wieder darauf hingewiesen, dass für einen verstärkten Einsatz von Wasserstoff als Ersatz für Erdgas noch technische Hürden überwunden werden müssen.

Laut Meyer werden im Land Mecklenburg-Vorpommern drei Elektrolyseprojekte umgesetzt: im Rostocker Hafen, in der Nähe von Rostock Lag und Güstrow. Auch Staaten und verbundene Unternehmen sind auf Bundesmittel angewiesen. „Im Zuge der aktuellen Haushaltsdiskussionen auf Bundesebene müssen wir schnell eine verlässliche Lösung finden, die die Bundesregierung weiterhin mittragen wird. Das ist eine Frage des Vertrauens und der Verlässlichkeit“, betonte der SPD-Politiker Bundesebene Die Finanzierung dieser Projekte ist nun fraglich, nachdem das Verfassungsgericht die Umwidmung unnötiger COVID-19-Mittel in Energie- und Klimaschutzprojekte gestoppt hat.

Düngemittelanlagen und Fernwärmeenergie

So soll beispielsweise im Rostocker Hafen ein Elektrolyseur entstehen, der unter anderem grünen Strom aus Ostsee-Windparks nutzt, um dort grünes Ammoniak für eine Düngemittelanlage zu produzieren und Fernwärme für Wohnungen in der Stadt bereitzustellen. Die Gesamtinvestition soll 380 Millionen Euro betragen. Der Wasserstoffproduzent Apex Energy plant den Bau einer weiteren Elektrolyseanlage in Rostocklage, die ab 2026 hauptsächlich Wasserstoff für die Lieferung ins deutsche Gasnetz produzieren soll.

„Diese Projekte zeigen deutlich unser Engagement und unsere Entschlossenheit, Mecklenburg-Vorpommern zum Vorreiter bei der Nutzung und Anwendung der Wasserstofftechnologie zu machen“, betonte Meyer und forderte einen zügigen Ausbau des Wasserstoffnetzes. Nur so können die Anbindungen an Seehäfen optimiert werden und werden künftig eine größere Rolle bei Energieimporten spielen.

Norddeutsches Reallabor

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Quelle: www.stern.de

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