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Das Landtag diskutiert die Folgen des Angriffs in Solingen.

Weiterreichende Abschiebungen, verschärfte Waffengesetze - dieser Diskurs wurde durch die Messerattacke in Solingen entfacht. Der Landtag Brandenburg tagt zu einer außerordentlichen Sitzung.

- Das Landtag diskutiert die Folgen des Angriffs in Solingen.

Im Rahmen einer einzigartigen Versammlung plant der Landtag von Brandenburg, die Auswirkungen des tödlichen Messerangriffs in Solingen, der etwa einundzwanzig Tage vor der Landtagswahl stattfand, zu untersuchen. Im Fokus werden wohl höhere Abschiebungen und strengere Waffengesetze stehen. Innenminister Michael Stübgen (CDU) plädiert für Abschiebungsabkommen mit Herkunftsländern, diplomatische Beziehungen zu Syrien und Afghanistan, permanente Überwachung an den deutschen Grenzen und ein Ende der Aufenthalte von Personen aus sicheren Drittstaaten im Land.

Der CDU-Chef Jan Redmann setzt sich für eine erhöhte Polizeihoheit ein. Meanwhile plädiert Benjamin Raschke (Grüne) für ein komplettes Verbot des öffentlichen Tragens von Waffen.

Die AfD-Fraktion fordert extreme Maßnahmen wie ein Moratorium für Asylbewerber, ukrainische Flüchtlinge, ausreisepflichtige und geduldete Ausländer bei öffentlichen Veranstaltungen und eine Einschränkung der Verwendung der Regenbogenflagge an öffentlichen Gebäuden in allen Varianten. Das Brandenburgische Landesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als verdächtige rechtsextremistische Situation ein.

Warum die meisten nicht abgeschoben werden können

Letzte Woche kamen bei einem Festival in Solingen, Nordrhein-Westfalen, drei Menschen ums Leben und neun wurden verletzt, als ein 26-jähriger syrischer Täter zugeschlagen hat. Er war im Vorjahr zur Abschiebung nach Bulgarien vorgesehen, aber die Ausweisung fand nie statt.

Laut Innenminister Stübgen sind in Brandenburg über 4000 Personen zur Ausweisung vorgesehen und müssen das Land verlassen. "Ein Blick in die Realität zeigt, dass wir einen beträchtlichen Teil von ihnen nicht abschieben können", betonte Stübgen bei der Konferenz der Innenminister. "Es gibt keine Möglichkeit der Abschiebung nach Afghanistan, keine Möglichkeit der Abschiebung nach Syrien, keine Möglichkeit der Abschiebung nach Russland." Diese drei Länder machen einen Significanten Anteil derer aus, die zur Ausweisung vorgesehen sind.

Im Jahr 2021 verließen 779 Personen das Land, darunter 507 freiwillige Abreisen und 272 erzwungene Ausweisungen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verließen 452 Personen das Land, darunter 311 freiwillige Abreisen und 141 erzwungene Ausweisungen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, würde dies zu einem jährlichen Anstieg der Abreisen führen.

Zu Beginn des Jahres hat der Bundestag härtere Gesetze beschlossen, um die Abschiebungen zu beschleunigen. Allerdings hat der Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) angemerkt, dass das Bundesgesetz die Rückkehr nicht wesentlich beschleunigt hat.

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