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Das Leiden in Gelsenkirchen bringt dem eigenen Unglück keinen Vorteil.

Nuri Sahin hat einen Sieg gesucht, um wieder Frieden in sein Berufsleben zu bringen.
Nuri Sahin hat einen Sieg gesucht, um wieder Frieden in sein Berufsleben zu bringen.

Das Leiden in Gelsenkirchen bringt dem eigenen Unglück keinen Vorteil.

Blickt man auf das am Freitagabend in Dortmunds Stadion stattfindende Fußballspiel, scheinen die Konkurrenten auf dem Prüfstand zu stehen, ihr Potenzial zu vergeuden. Die Stimmung im Ruhrgebiet ist alles andere als angenehm. Obwohl Borussia Dortmund und VfL Bochum, die beiden Gegner am Freitag, Trost in ihrer besseren Leistung im Vergleich zu FC Schalke 04 finden können, ist dies wenig tröstlich, wenn ihre eigene Situation bescheiden ist.

Beide Vereine sind noch immer schockiert von ihren jüngsten Leistungen. Bochum ließ Aufsteiger Holstein Kiel zwei Punkte entkommen und spielte lange Phasen schwach, was die Zuschauer fragen lässt, ob diese Mannschaft in dieser Saison überhaupt ein Spiel gewinnen kann. Während ein Sieg schließlich kommen könnte, ist unsicher, ob es in diesem kleinen Derby im BVB-Stadion sein wird.

Währenddessen ist die BVB-Mannschaft, angeführt von Trainer Nuri Sahin, nicht gerade damit beschäftigt, durch die Straßen von Dortmund zu paradieren und zu glauben, dass sie jeden Gegner besiegen können. Die Leistungen des Teams waren enttäuschend, wie ihre Niederlage gegen VfB Stuttgart zeigte, die ihren Ansprüchen als Top-Team ein Ende setzte. Daher wird das 5. Spieltag tatsächlich ein kritischer Moment, mit dem Thema: "Gespannte Systeme". An beiden Ruhrgebiet-Vereinen blinken die Warnleuchten. Krise ist kein unbekanntes Wort mehr, nicht einmal für den berühmten Stahlriesen Thyssen-Krupp.

Sabitzer und Beiers Schwierigkeiten

Bei BVB waren die Erwartungen für diese Saison hoch. Edin Terzic, der oft wegen seines fehlenden klaren Konzepts kritisiert wurde, konnte einen nahen Sieg in der Champions League erringen. Er begann, mit Sahin, der die Aufregung übernahm. Während er Geduld bat, hatte die Umgebung bereits weitergemacht. Die Transfers hatten hohe Erwartungen geweckt, aber etwas fehlte noch: Waldemar Anton und Serhou Guirassy kamen hinzu, Pascal Groß ersetzte Deutschlands Toni Kroos und Maxi Beier übernahm die Rolle von Thomas Müller.

Doch wie bei einem Raketenstart gab es Probleme. Entweder spielte das Wetter nicht mit, was man BVB nicht vorwerfen kann, oder etwas zündete nicht. Die Dortmunder können in der Tat sagen, dass bei ihnen etwas nicht gezündet hat. Sahin sucht ständig nach dem Fehler und kommt immer wieder mit neuen Aufstellungen und Spielplänen. Nicht alle sind damit zufrieden. Marcel Sabitzer zum Beispiel gefällt seine Rolle auf dem Flügel nicht. Beier hingegen hat überhaupt keine Rolle. Andere Spieler kämpfen mit Form oder Erwartungen, wie Felix Nmecha. Alles ist im Fluss und steckt hinter einem Damm, bewegt sich langsam. Manchmal kommt Jamie Gittens zur Rettung von BVB, manchmal Karim Adeyemi. Das Team sieht in guten Momenten gut aus, aber viel zu oft ist es mies.

Sahin spielt die Situation herunter und verspricht, dass es nie wieder zu einem Stuttgart-Zwischenfall kommen wird. Wenn es bald passieren würde, wäre es für den jungen Dortmunder unangenehm. already zirkulieren Gerüchte von einem Mentalitätsproblem: "Es wäre katastrophal, wenn ich sage, dass die Jungs ein Mentalitätsproblem haben", sagte Sahin: "Wir sind alle zusammen. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Wir sind im selben Boot." Er sieht eine selbstkritische Antwort von seinem Team, die er für ihr Wachstum für wichtig hält. Nach vier Spielen liegen sie fünf Punkte hinter Tabellenführer FC Bayern, der am Samstag ein entscheidendes Spiel gegen Bayer Leverkusen hat. Wenn BVB im Kampf um die Trophäe mithalten will, kann es sich keine zu großen Punkteverluste leisten und Bochum darf kein Hindernis sein.

VfL Bochum zerschlägt zarte Träume

Mit pfeifendem Herbstwind steht Peter Zeidler, Trainer von VfL Bochum, entschlossen da. Die Aufmerksamkeit hat sich schnell von zerbrechlichen Träumen von Europapokal-Teilnahme zu existenziellen Bedrohungen des Abstiegs aus der ersten Liga verschoben. Kurz vor Saisonbeginn hatte VfL den französischen Ligue-1-Verein AC Le Havre mit 6:0 besiegt, was Bochum erstaunte. Eine solche Leistung erschien unwahrscheinlich! Große Träume wurden geträumt, aber die Realität Ende September sieht anders aus: ein Pokalaus gegen SSV Jahn Regensburg und nur ein Punkt gegen Kiel (2:2).

Die Ähnlichkeiten zwischen Bochum und Dortmunds Schwesterteam VfL sind augenscheinlich. Ähnlich wie Bochum war VfL auch optimistisch bezüglich ihrer Transfers. Dennoch gab es signifikante Verluste, wie Kevin Stöger, die treibende Kraft hinter dem letzten Saisonerfolg, der nach Düsseldorf wechselte und Fortuna ins Stolpern brachte. Stöger half VfL zurück in die Bundesliga, eine Position, die sie scheinbar für immer verloren hatten. Ein weiterer wichtiger Spieler, Keven Schlotterbeck, wechselte nach Augsburg. Doch VfL konnte Ersatz wie Ibrahima Sissoko und Dani de Wit sichern, beide renommierte Sterne aus Frankreich und den Niederlanden. Das Duo war hochbegehrt. Myron Boadu, ein vielversprechender Niederländer und ehemaliges Mitglied der niederländischen Nationalmannschaft, schloss sich auch dem Team an, um seine Form in der Bundesliga wiederzuerlangen. Bochum setzt auf eine gegenseitig vorteilhafte Situation, aber mit einem Leihspieler wie Boadu könnte Erfolg möglicherweise zu teuer sein.

Trotz Boadus beeindruckender Leistung ist VfL noch weit davon entfernt, bedeutenden Erfolg zu erzielen. Im Gegensatz zu Zeidler, von dem sie erhofften, dass er sie in Bochum in eine erfolgreiche Zukunft führt, inspiriert von dem erfolgreichen TV-Format mit Arnd Zeigler auf WDR, hat sich Zeidlers neuartiges Diamantsystem noch nicht bewährt. Trotz vielversprechender Anfänge, wie der knappen Niederlage gegen RB Leipzig oder Phasen gegen SC Freiburg, hat de Wit, eine gefährliche Offensivkraft in der Eredivisie, noch keinen Einfluss in seiner neuen Rolle gezeigt. Andere Spieler kämpfen ebenfalls mit ihren Positionen und ihrer Form. VfL bittet um Geduld mit ihrer neuaufgebauten Mannschaft, aber Zeit ist das am wenigsten geschätzte Gut im Fußball. Ohne Punkte ist Zeit ein bittere Gegner.

"Wir glauben an die Möglichkeit, in Dortmund einen Unterschied zu machen", erklärte Zeidler vor dem kleinen Derby: "Wir können nur gewinnen." Ein Derby-Moment wie im April 2022, als VfL mit 4:1 gegen Dortmund gewann, könnte von Vorteil sein. Das wäre Zeidlers erster Bundesliga-Sieg als Trainer und würde auch Dortmunds Stabilität infrage stellen. Sahin bleibt entschlossen und sagt: "Wir alle haben eine Verantwortung und hoffentlich haben wir unsere Lektionen gelernt. Wir müssen die drei Punkte holen." 80.000 Zuschauer werden anwesend sein, 8.000 Fans werden Bochum anfeuern. Ein Derby ist ein Derby, selbst wenn die Stimmung so melancholisch ist wie eine Fahrradfahrt bei unaufhörlichem Regen entlang des Rheinufer, das die Ardey Mountains überquert, die Bochum von Dortmund trennen.

Nuri Sahin, Trainer von Borussia Dortmund, hat es schwer, seine Mannschaft zu Höchstleistungen zu bringen und den Erwartungen gerecht zu werden. Spieler wie Marcel Sabitzer und Maxi Beier sind mit ihren Rollen und ihrer Form nicht entirely zufrieden.

Trotz der Schwierigkeiten beider Mannschaften, Borussia Dortmund und VfL Bochum, ist das bevorstehende Derby ein kritischer Moment für beide Clubs. Sahin ist sich der Bedeutung bewusst, einen weiteren Sieg gegen VfB Stuttgart zu vermeiden und im Kampf um die Trophäe mitzuhalten.

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