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Das Parlament hat einen Doppelhaushaltsplan verabschiedet.

Die jüngste Aktualisierung des bayerischen Haushalts umfasst fast 150 Millionen Euro, erfüllt aber immer noch nicht alle Erwartungen und Anforderungen. Außerdem scheint die finanzielle Lage schwieriger zu sein als ursprünglich angenommen.

Abgeordnete nehmen an einer Plenarsitzung des Bayerischen Landtags teil.
Abgeordnete nehmen an einer Plenarsitzung des Bayerischen Landtags teil.

Heimarbeit - Das Parlament hat einen Doppelhaushaltsplan verabschiedet.

Der bayerische Haushalt für die nächsten zwei Jahre wurde vom Landtag genehmigt, was die Abschlussphase von drei Tagen von Diskussionen markiert. Die Genehmigung des Haushalts war vorhersehbar, da die Mehrheitskoalition aus CSU und Freien Wählern vorhanden ist.

Der Gesamtetat für die beiden Jahre wird auf rund 149 Milliarden Euro geschätzt, wobei 73 Milliarden Euro für 2024 und 76 Milliarden Euro für 2025 vorgesehen sind. Die Investitionsrate liegt bei rund 15% oder 22,4 Milliarden Euro, was höher ist als in anderen Bundesländern.

Der Finanzminister Albert Füracker bezeichnete den Haushalt als eine solide Grundlage für eine helle Zukunft und betonte, dass er sowohl als Krisenmanagementwerkzeug als auch als Zukunftsstrategie dient. Der Haushalt garantiert die Finanzstabilität für beide Jahre, ohne neue Schulden zu schaffen. Allerdings wird der Haushalt auf die Staatsreserven in Höhe von rund fünf Milliarden Euro zurückgreifen.

Füracker erkannte an, dass die prognostizierte Steuerertragsverlust alarmierend ist. Als Gegenmaßnahme wurde ein "Konzept" in den Haushalt integriert. Er sagte, dass sie jetzt warten, wie das Jahr sich entwickelt, da die neuesten Steuerprognosen eine Senkung der erwarteten Steuereinnahmen um 1,1 Milliarden Euro bis 2025 vorsehen. Der aktuelle Ausblick erwartet einen Einnahmeneinbruch von rund 600 Millionen Euro für 2024 und 500 Millionen Euro für 2025.

Oppositionsmitglieder hatten sich nicht mit dem Haushalt abgefunden, kritisierten sowohl seine Inhalte als auch den Prozess. Claudia Köhler (Grüne) lehnte die Verzögerung des Haushalts bis Juni ab, der früher stattfand. Sie kritisierte auch, dass der Haushalt nicht ambitioniert genug sei, und forderte mehr Ausgaben für Bildung, Energie, Klima und Wohnen. Zudem kritisierte sie die Regierung für ihre Reaktion auf den Hochwasserkatastrophen, da ihre ursprünglichen Investitionen in Umweltschutz und Klimanpassung viel höher sein sollten. "Fünf Jahrhunderte von Überschwemmungen in nur 20 Jahren - das hätte schon berücksichtigt werden müssen", sagte sie.

Die AfD forderte eine umfassendere Hochwasserhilfepaket als die geplanten 100 Millionen Euro. AfD-Mitglied Andreas Winhart forderte 300 Millionen Euro für die betroffenen Gebiete. Zugleich kritisierte Winhart die "Klima-Panik" und behauptete, dass hohe Wasserstände in Bayern historisch dokumentiert sind. Allerdings bestand Füracker darauf, dass die Regierung bereit war, mehr als 100 Millionen Euro an Hilfe zu leisten, wenn nötig.

Volkmar Halbleib (SPD) bezeichnete den Haushalt als einen Haushalt der Stagnation. Er war auch besorgt, dass der Staatshaushalt deutlich schmaler werden wird, als mit dem neuen Haushalt angenommen.

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