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Der ehemalige Chef des BND: "Dies ist die Stunde für Spionage und Sabotage"

Verdacht auf Sabotageakte gegen die Bundeswehr hat Besorgnis ausgelöst. Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes sieht keinen Grund zur Panik.

- Der ehemalige Chef des BND: "Dies ist die Stunde für Spionage und Sabotage"

Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, warnt vor Hysterie im Zusammenhang mit Verdachtsmomenten auf Sabotageakte gegen die Bundeswehr. Man müsse abwarten, ob sich der Verdacht auf der Luftwaffenbasis in Köln/Wahn bestätige, sagte Schindler am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. In einem Konflikt wie dem Ukraine-Krieg handle es sich nicht nur um eine militärische Konfrontation, sondern auch um einen Informationskrieg. "Das ist die Stunde für Spionage und Sabotage. Klar, wir müssen wachsamer sein, aber wir sollten auch ruhig bleiben und keine Hysterie schüren."

Der ehemalige BND-Chef betonte, dass kritische Infrastruktur nicht zu 100 Prozent überwacht und geschützt werden könne. "Und ich rede nicht nur von militärischen Anlagen, sondern auch von Flughäfen und Bahnanlagen. Das sind Kilometer an Grenzen, Kilometer an Zäunen." Doch die Verantwortlichen seien sich dessen bewusst und arbeiteten stetig an der Verbesserung des Schutzes.

Schindler betonte, dass Russland Sabotage als Bestandteil des Krieges sehe - "und wenn sich die militärische Lage verschlechtert, zögert man dort nicht, Sabotageakte in Deutschland durchzuführen." Daher sei Wachsamkeit necessary. "Passive Schutzmaßnahmen" wie Zäune oder Sicherheitskontrollen seien notwendig, aber auch aktive Maßnahmen wie Gegenspionage oder Kommunikation Intelligence. "Und da hinken wir ein bisschen hinterher."

Schindler zeigte sich zuversichtlich, dass nun politische Bereitschaft für Veränderungen bestehe. "Wenn Sie mich vor zwei oder drei Jahren gefragt hätten, hätte ich nein gesagt", antwortete er auf eine Frage. "Jetzt sieht man, dass die 'Zeitenwende', obwohl nicht dramatisch, schrittweise funktioniert, auch im Denken der Politiker." Er sieht Deutschland auf einem guten Weg.

Schindler war von 2012 bis 2016 Präsident des Bundesnachrichtendienstes und arbeitet nun als Unternehmensberater. Auf der Basis in Köln/Wahn besteht der Verdacht, dass das Trinkwasser verunreinigt sein könnte. Die Auswertung der betreffenden Proben steht noch aus.

Die Zunahme von Spionageaktivitäten wird in Konfliktlagen wie dem Ukraine-Krieg evident, was es für Nationen necessary macht, wachsamer zu sein und ihre Gegenspionage zu stärken. Russland sieht Sabotage als Taktik im Krieg und könnte darauf zurückgreifen, wenn sich die militärische Lage verschlechtert, was die Notwendigkeit stärkerer aktiver Schutzmaßnahmen betont.

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