Der Gouverneur Nagl von Infra äußert sich zur Herausforderung, neue Eisenbahnlinien zu errichten.
Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung setzt die Deutsche Bahn endlich Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Infrastruktur. Allerdings könnten aufgrund finanzieller Einschränkungen größere Fortschritte schwierig sein. Philipp Nagl, der 42-jährige, in Österreich geborene Chef von DB Infrago, hat die Vorstellung von umfangreichen neuen Projekten zurückgewiesen und betont, dass der Schwerpunkt auf dem Erhalt des bestehenden Netzwerks liegen sollte.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) betonte Nagl, dass mit 33.000 Kilometern Schienenstrecke bereits unter Verwaltung, die Übernahme weiterer Strecken die Situation nur weiter verkomplizieren würde. Er betont die Bedeutung einer angemessenen Finanzierung des bestehenden Netzwerks, da der Bundesverkehrswegeplan mehr Projekte ausweist, als realistisch umgesetzt werden können.
Eines dieser Projekte ist der Frankfurter Bahnunnel, dessen Bau für die 2030er-Jahre und Betrieb für die 2040er-Jahre geplant ist. Während Nagl sich zu diesem Projekt nicht äußerte, bestätigte er die hohen Betriebskosten neuer Strecken, insbesondere Tunnel. Selbst Bahnbefürworter in der Schweiz diskutieren derzeit intensiv über dieses Thema.
Nagl bestätigte jedoch, dass sie wichtige Erweiterungs- und Neubauprojekte verfolgen. Allerdings liegt der Schwerpunkt auf kleineren und mittelgroßen Maßnahmen, um schnell die Kapazität zu erhöhen. Das Ziel ist es, bis Ende 2027 mehr als 200 solche Projekte abzuschließen.
Was die unsichere Finanzierung der Bahn in der kurzen Sicht betrifft, so verhandelt Nagl jährlich über die Mittel. Aktuell genießt sie eine dreijährige Planungssicherheit. "Wir sind zuversichtlich und planen, auf diesem Finanzierungsniveau in den Jahren 2028 und 2029 zu bleiben", sagte er, obwohl dies unsicher ist.
Trotz der finanziellen Einschränkungen priorisiert die Deutsche Bahn Investitionen in den Erhalt und die Verbesserung ihrer bestehenden Infrastruktur. Angesichts der hohen Betriebskosten neuer Strecken und der Notwendigkeit, das bestehende Netzwerk zu erhalten, könnten größere Erweiterungen schwierig sein.