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Der Haushaltsentwurf weist viele Änderungen auf: Die endgültige Entscheidung steht noch aus

Am Ende geschah alles schneller als erwartet. Die Budgets 2024 für verschiedene Ministerien wurden nun veröffentlicht. Einen Schlussstrich unter den Bundeshaushalt wollen die Haushaltsverantwortlichen aber erst nächste Woche ziehen.

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Blick in den Sitzungssaal mit dem Haushaltsausschuss des Bundestags mit der finalen Beratung des Etats für 2024..aussiedlerbote.de

Der Haushaltsentwurf weist viele Änderungen auf: Die endgültige Entscheidung steht noch aus

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat eine Reihe von Änderungen am Haushaltsentwurf von Finanzminister Christian Lindner beschlossen. Die Aufräumarbeiten begannen am Donnerstagmittag und dauerten bis etwa 4:20 Uhr.

Die endgültige Entscheidung des Ausschusses steht allerdings noch aus. Am Dienstag werden Experten angehört, da nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch viele Fragen offen sind. Die Aufräumarbeiten sollen am kommenden Donnerstag offiziell enden.

Erst dann gibt es Informationen darüber, wie viel neue Schulden der Bund im kommenden Jahr aufnehmen wird und wie viel es insgesamt kosten wird. Anschließend soll der Bundestag in seiner einwöchigen Sitzung vom 27. November bis 1. Dezember den Haushaltsentwurf finalisieren.

Entscheidung des Verfassungsgerichts sorgt für Unsicherheit

Es ist überhaupt nicht klar, wie groß die Unsicherheit bis dahin sein wird, wenn der Haushaltsentwurf inhaltlich noch angepasst werden muss. Das Urteil des Verfassungsgerichtshofs kann weitreichende Folgen haben, als es auf den ersten Blick scheint. Am Mittwoch hat der Oberste Gerichtshof Deutschlands eine Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Haushalt 2021 für ungültig erklärt. Die Kredite wurden zur Bewältigung der Corona-Krise bewilligt, später aber in den Sonderfonds für Klimaschutz und Wirtschaftsmodernisierung überführt. Jetzt sind Milliarden nicht mehr verfügbar.

Die Bundesregierung prüft derzeit, ob das Urteil weitere Auswirkungen auf andere fremdfinanzierte Spezialfonds haben wird. Daher wollen die Haushalte vorsorglich auch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds einfrieren, der unter anderem zur Deckung der Kosten von Energiepreisschwankungen dient. Die Oppositionskoalition hielt die Entscheidung über den Haushalt unter diesen Umständen für nicht ernst und legte dem Ausschuss daher keine inhaltlichen Änderungsanträge vor.

Der Chefhaushaltsbeauftragte der Ampel-Allianz äußerte scharfe Kritik. „Leider hat die Liga heute Abend die Kooperation verweigert“, erklärten sie nach dem Treffen. „Zuerst hat sie versucht, die Sitzung abzusagen, dann hat sie keine Änderungsvorschläge zum Bundeshaushalt gemacht“, monierten Denis Rohde (SPD), Sven-Christian Kindler (Grüne) und Otto Frick (FDP) Straße. Sie forderten die EU auf, „verantwortungsvoll mit dem Urteil und seinen Folgen umzugehen, anstatt die Arbeit des Parlaments zu stoppen.“

Der Zeitplan für Haushaltsentscheidungen sollte weiterhin gelten

The Traffic Light Alliance geht davon aus, dass der Kernhaushalt für das kommende Jahr, also die Haushalte verschiedener Ministerien, von dem Urteil nicht betroffen sein werden. Der Bundeshaushalt soll daher noch am 1. Dezember beschlossen werden.

Die Haushälterin hat am Abend einige Änderungen vorgenommen. Unter anderem erhöhte Mittel für humanitäre Hilfe im Ausland. Im Vergleich zum Regierungsplan sollen es 700 Millionen Euro mehr sein. Der Linken-Abgeordnete Victor Perli sagte, die verfügbaren Mittel seien immer noch deutlich geringer als in diesem Jahr.

Auch die Mittel für Integrationskurse und Beratungsangebote für Einwanderer wurden aufgestockt. Der Haushalt wurde von ursprünglich geplanten 880 Millionen Euro auf 1,06 Milliarden Euro angepasst. Außerdem haben die Budgetträger 80 Millionen Euro für Freiwilligendienste aufgestockt.

Elterngeldreform wird sukzessive vorangetrieben

Lindner legte dem Parlament einen Sparhaushalt vor, weil er die Schuldenbremse einhalten wollte und sich auf diese Weise nach dem Grundgesetz dazu verpflichtet sah . Nach langem Ringen mit Ministerkollegen, an dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beteiligt war, legte er den Entwurf schließlich dem Kabinett vor. Die Prioritäten liegen auf Verteidigung und Klimaschutz. In vielen anderen Abteilungen kam es sogar zu Kürzungen gegenüber dem Vorjahr.

So kündigte das Familienministerium beispielsweise eine umstrittene Obergrenze des Elterngeldes für Gutverdiener an. Das ist jetzt weniger radikal. Die Einkommensgrenze für die Zahlung des Elterngeldes soll nicht schlagartig, sondern schrittweise sinken. Bis Ende März wird sich nichts ändern. Danach sinkt die steuerpflichtige Jahreseinkommensgrenze auf 200.000 Euro. Ab April 2025 beträgt die Einkommensgrenze 175.000 Euro.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) schlug zunächst vor, Elterngeld nur an Eltern zu zahlen, deren steuerpflichtiges Jahreseinkommen einzeln oder gemeinsam höchstens 150.000 Euro beträgt. Die aktuelle Grenze beträgt 250.000 Euro für Alleinerziehende und 300.000 Euro für Paare. Nun gibt es auch Änderungen: Eltern können gleichzeitig nur noch einen Monat Kinderbetreuungsgeld beziehen. Mindestens ein Partnermonat muss alleine absolviert werden. Dies muss ebenfalls innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes erfolgen.

Hilfe für die Ukraine hinzufügen und Stromsteuern senken

Lindners Ministerium selbst hat weitere Änderungen vorgenommen. EINFÜGEN: In der Vorlage für die Ausschusssitzung wurde die Militärhilfe für die Ukraine auf 8 Milliarden Euro verdoppelt. Darüber hinaus ist geplant, nach der Ampel-Einigung zum Rettungsplan die Zuschüsse für stromintensive Unternehmen um rund 1,3 Milliarden Euro zu erhöhen.

Eine Senkung der Stromsteuern für die verarbeitende Industrie soll ebenfalls Entlastung bringen, allerdings werden die Kosten höher sein als erwartet. Die Ampel-Allianz erwartet für die Jahre 2024 und 2025 Kosten in Höhe von 3,25 Milliarden Euro. Dies ist Teil eines Entwurfs zum Haushaltsfinanzierungsgesetz, der der dpa vorliegt. Als das Konzept vorgeschlagen wurde, war in Regierungskreisen von 2,75 Milliarden Euro die Rede.

Quelle: www.dpa.com

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