Synodentagung - Der Kirchenrat will sich mit dem Rücktritt von Cursus befassen
Die Bischofssynode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will die Umstände des Rücktritts der EKD-Vorstandspräsidentin Annette Kurschus genau untersuchen. Dies erklärte die Präsidentin der Bischofskonferenz, Anna-Nicole Heinrich, am Dienstag auf der Sitzung der Digitalen Fortsetzung der Synode in Ulm. Am 20. November legte Kurschus sein Amt als Vorstandsvorsitzender der EKD und Vorsitzender der Landeskirche Westfalen nieder. Hintergrund waren Vorwürfe in Zeitungsberichten, die ihr schon seit Jahren bekannt waren, über mutmaßlichen sexuellen Missbrauch durch einen damaligen Kirchenmitarbeiter im Siegener Kirchenkreis.
Koolshuis hat die Vorwürfe zurückgewiesen, sagte aber, sie wolle den Betroffenen sexueller Gewalt, die Schlagzeilen macht, nicht schaden, indem sie im Amt bleibe. „Die Tage in Ulm und die Tage danach waren für alle Beteiligten äußerst stressig“, sagte Heinrich. „Wir müssen einen Weg finden, mit solchen Vorwürfen, die in Zukunft auftauchen könnten, angemessen umzugehen.“ Es müssen die richtigen Lehren gezogen werden. Eine klare Priorität besteht darin, weitere Wege zur Ansprache und Unterstützung von Menschen zu beschreiten, die von sexueller Gewalt betroffen sind.
Sowohl Heinrich als auch die kommissarische EKD-Vorstandsvorsitzende Kirsten Fehrs dankten Koolshuis für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Für uns als Parlament bedeutet dieser Rücktritt in jedem Fall die Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg zur Bekämpfung und Prävention sexueller Gewalt fortzusetzen. Wir werden dies konsequent tun“, erklärte Fells. Sie ist außerdem Bischöfin von Hamburg und Lübeck.
In der anschließenden Diskussion kritisierten Kirchenvorstandsmitglieder die Umstände des Rücktritts als schädlich für die Kirche. Es gibt keine Transparenz darüber, wer in der Kirchenleitung den Inhalt und den Zeitpunkt von Koolshuths Anschuldigungen kannte.
Nach Angaben der EKD wurde die Synode in Ulm am 15. November unterbrochen, da die Deutsche Bahn einen Warnstreik ankündigte. Der neue Ratspräsident wird bei der Generalversammlung im November 2024 gewählt. Die EKD ist eine Gemeinschaft von 20 Landeskirchen mit insgesamt 19,2 Millionen evangelischen Christen.
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Quelle: www.stern.de