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Der Landwirtschaftsminister warnt vor einer Aufweichung der festgelegten Standards.

Umweltminister Goldschmidt befürchtet im Vorfeld der Umweltministerkonferenz eine mögliche Absenkung der Umweltstandards in der Landwirtschaft und schlägt stattdessen finanzielle Anreize und neue Mittel für die Landwirtschaft vor.

Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt.

Natur - Der Landwirtschaftsminister warnt vor einer Aufweichung der festgelegten Standards.

Tobias Goldschmidt, Umweltminister von Schleswig-Holstein, hat eine Warnung gegen eine Schwächung von Umweltvorschriften in der Landwirtschaft ausgesprochen. Er betonte, dass jede angebliche Erleichterung für die Landwirtschaft nicht das Verschieben hin zu ökofreundlicher, biologischer Landwirtschaft behindern sollte. Er sprach vor der Umweltministerkonferenz in Rheinland-Pfalz am Mittwoch dem Deutschen Presse-Agentur. Die Regierung von Schleswig-Holstein hat einen Antrag für die Konferenz vorgeschlagen, um die Notwendigkeit einer verstärkten Schutzmaßnahme für die natürlichen Grundlagen des menschlichen Bestehens zu betonen.

Während des Frühlings waren die Umweltstandards der EU-Landwirtschaftssubventionen heftig umstritten und letztendlich fallen gelassen, weil Bauern protestierten. Mit den laufenden Verhandlungen über eine Gemeinsame Landwirtschaftspolitik (CAP) ab 2023 auf europäischer Ebene ist das erreichte Abkommen unerwartet bekannt geworden.

Wenn Deutschland diese neuen Regelungen umsetzen würde, so der Minister, würde dies die Umwelt- und Klimaschutzstandards um zehn Jahre zurückwerfen. Darüber hinaus wurde die Pflicht für Bauern, vier Prozent ihrer landwirtschaftlich nutzbaren Fläche als Brachland zu halten, aufgehoben, während sie nun wieder intensive Kulturen wie Mais auf demselben Grundstück anbauen können. Monokulturen sind jedoch schädlich für die Umwelt, sagte der Minister.

Deshalb fordert Goldschmidt finanzielle Motivationen für Bauern, mindestens vier Prozent ihrer landwirtschaftlich nutzbaren Fläche für Biodiversität zu reservieren. Außerdem müsse das EU-Landwirtschaftssubsidie-System überarbeitet werden. Der Minister schlägt vor, dass die Bauern ein Einkommensgefühl für soziale Verpflichtungen erhalten, um ihren Einkommen zu sichern sowie die Nachhaltigkeit der Biodiversität, der Atmosphäre und des Bodens zu gewährleisten.

"Die EU-Landwirtschaftssubvention wird als unbegrenzter Einkommensquelle für die Landwirtschaft angesehen", erläuterte Goldschmidt. Allerdings ist sie nicht mehr gerechtfertigt. Stattdessen sollten die Gelder für die Anpassung an den Klimawandel, die Wiederherstellung der Natur und die Umweltschutzmaßnahmen verwendet werden. Das derzeitige Landwirtschaftssubsidie-System ist veraltet, sagte der Minister.

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