Der PISA-Schock könnte die Verfassung verändern
Bildung ist in Deutschland eine nationale Angelegenheit. Trotzdem. Bildungsministerin Stark-Wasinger drängt auf Änderungen des Grundgesetzes. Das könnte der Bundesregierung mehr Handlungskompetenzen geben. Nachdem wir über die verheerenden Ergebnisse der PISA-Studie schockiert sind, ist schnelles Handeln erforderlich.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat über Änderungen des Grundgesetzes als Reaktion auf die schlechten Leistungen deutscher Schüler in der aktuellen PISA-Studie gesprochen. „Ich hoffe, dass das Grundgesetz es uns ermöglicht, eine Zusammenarbeit zwischen dem Bund und einigen Ländern zu bilden, was ich eine Koalition der Willigen nenne. So können wir Projekte schneller starten“, sagte der FDP-Politiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung . „Wir müssen in der Lage sein, schneller Maßnahmen zu ergreifen, um Bildung besser zu organisieren.“ PISA zeigt, dass die Zeit von entscheidender Bedeutung ist“, warnte der Minister.
Nach dem Grundgesetz liegt die schulische Bildung in Deutschland in der Verantwortung der Länder. Der Bund kann durch Förderprogramme wie den Digital Deal unterstützen, muss dafür aber kostspielige Verträge mit den Ländern aushandeln. Stark-Wassinger schlug außerdem vor, die Zuständigkeit für Kindertagesstätten vom Familienbereich in den Bildungsbereich zu verlagern. „Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen. Für mich gehören sie dem Bildungsministerium“, betonte sie. „Wir müssen den Übergang dringend verbessern.“
Stark-Wasinger betonte, dass es auch eine öffentliche Debatte über die Bildungspolitik in Einwanderungsländern geben müsse. „Dieses Thema zu tabuisieren oder in eine populistische Ecke zu verbannen, hilft niemandem. Wir müssen gezielte Unterstützung leisten. Daher ist es wichtig, dass die Unterstützung dort erfolgt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Keine Bücherregale zu Hause oder genügend Bücherregale, wo Deutsch ist.“ gesprochen.“ Hier setzt das Programm StartChances an, das sich zum Ziel gesetzt hat, ab dem nächsten Schuljahr gezielt rund 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler zu stärken. „Wir müssen die Sprachkenntnisse so früh wie möglich verbessern“, warnt Stark-Wasinger.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie erzielten deutsche 15- und 16-Jährige bei PISA-Tests in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften die schlechtesten Ergebnisse aller Zeiten. Selbst im internationalen Vergleich waren die Studienleistungen noch nie schlechter. Hauptgründe sind die Corona-Pandemie und der zunehmende Anteil von Studierenden, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
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Quelle: www.ntv.de