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Der Übergang zu einer Ausbildung für Wissenschaftler wird erleichtert

Hessen plant, den Prozess für Universitätsabsolventen, die ins Lehramt wechseln, zu erleichtern. Dies geschieht, indem sie es ermöglicht wird, ein Fach statt bisher zwei zu unterrichten. Dies ist eine von mehreren Ankündigungen vor dem bevorstehenden Schulstart nächste Woche.

Hesses Bildungsminister plant, die Verbreitung von Kernprinzipien in Bildungseinrichtungen...
Hesses Bildungsminister plant, die Verbreitung von Kernprinzipien in Bildungseinrichtungen auszudehnen (Bild zur Veranschaulichung).

- Der Übergang zu einer Ausbildung für Wissenschaftler wird erleichtert

Hessen stärkt die Voraussetzungen für den Einstieg in den Lehrberuf aus verschiedenen akademischen Hintergründen. Bald sollen Personen mit Abschlüssen wie einem Master, Diplom oder Magister in ihrem Fach unterrichten dürfen und nach einem erfolgreichen Referendariat auch dauerhaft in einem Fach an einer Schule.

Kabinettminister Armin Schwarz (CDU) vermeldete zum Beginn des neuen Schuljahres, dass ein entsprechender Gesetzentwurf noch in diesem Jahr im Landtag eingebracht wird. Üblicherweise unterrichten Lehrer in mindestens zwei Fächern.

Das Kultusministerium erläuterte die Initiative wie folgt: "Diese Jobchance ist für alle da, die sich im Bildungsbereich sehen, aber nicht die Voraussetzungen mit den erforderlichen zwei Fächern erfüllt haben." Auch die Einstellung von ausländischen Lehrkräften, die sich auf nur ein Fach spezialisiert haben, soll erleichtert werden.

Rund 810.000 Schülerinnen und Schüler kehren nach den Sommerferien am Montag in die hessischen Schulen zurück. Die Zahl der Einschulungen soll auf 60.400 (im Vergleich zu 58.800 im Vorjahr) steigen, während 65.000 Lehrerinnen und Lehrer in den 1.810 hessischen Schulen arbeiten werden - 1.000 mehr als im Vorjahr, wie das Ministerium mitteilt.

Im kommenden Schuljahr soll der Fokus auf der Förderung von Werten, Bürgerbildung und Gewaltprävention in den Klassenzimmern liegen, betonte Schwarz. Es sei wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler respektvoll miteinander umgehen, demokratische Werte fördern und die Bedeutung der freien Meinungsäußerung erkennen, sagte er in Wiesbaden.

Respektvoller Umgang beginnt mit "bitte" und "danke".

Schwarz betonte: "Für unsere Werte müssen wir immer einstehen und sie in unserem Alltag leben, in großen und kleinen Momenten. Es beginnt mit 'bitte' und 'danke' und hört nicht auf, wenn es um Recht und Freiheit geht." Er sprach auch über laufende Initiativen zu diesen Themen, mit neuen Lehrmaterialien und Schulungen für Lehrkräfte.

Darüber hinaus werden die über 36.500 flüchtlings- und migrantischen Kinder und Jugendlichen in Förderklassen künftig zwei Stunden pro Woche für die Vermittlung von Werten und Bürgerbildung erhalten.

Angesichts der zunehmenden Polarisierung, Falschinformationen und besorgniserregenden Trends in den sozialen Medien komme der Förderung von Werten, Demokratie und Gewaltprävention eine besondere Bedeutung zu, betonte der Minister. Auch Rechtsextremismus, Antisemitismus und Extremismus aus dem islamistischen Spektrum müssten in Bildungseinrichtungen angegangen werden.

Wie bereits angekündigt, werden die Deutschstunden in Grundschulen ausgeweitet. Alle Zweitklässler erhalten eine zusätzliche Deutschstunde, wie Schwarz erklärte. "Sprache vereint, Sprache integriert, Sprache stärkt", fügte er hinzu.

Gleichzeitig wird das Pilotprojekt zur zusätzlichen Deutschstunde in der dritten und vierten Klasse statt einer der beiden Englischstunden an 15 Grundschulen fortgesetzt. Die handwerklichen Talente von Kindern werden in Grundschulen gefördert, zum Beispiel durch die landesweite Initiative "Grundschule trifft auf Berufsschule und Handwerk".

Der grüne Bildungspolitischer Sprecher im Hessischen Landtag, Daniel May, kritisierte hingegen den Lehrerinnen- und Lehrermangel. Laut einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Kleine Anfrage blieben zum 1. Oktober 2023 noch mindestens 830 Stellen in öffentlichen Schulen unbesetzt. Wenn man Überlappungen in einigen Schulamtsbezirken nicht berücksichtigt, beläuft sich der Mangel in ganz Hessen auf etwa 950 unbesetzte Stellen, erklärte May.

Die Initiative, Personen mit verschiedenen akademischen Hintergründen den Einstieg in den Lehrberuf zu ermöglichen, wird vielen nutzen, darunter auch den künftigen Erstklässlern, die von gut ausgebildeten Lehrkräften profitieren werden. Bei steigender Zahl der Einschulungen ist es wichtig, genügend qualifizierte Lehrkräfte zu haben, damit jeder Schüler eine gute Bildung erhält.

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