Deutschland hat im Bereich des Klimaschutzes noch einiges zu tun.
Bis 2050 möchte Deutschland klimaneutral werden, doch ein Bericht der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass es im Vergleich zu anderen europäischen Nationen noch eine beträchtliche Lücke zu schließen hat. Länder wie Dänemark und Norwegen zeigen, wie das Ziel des Klimaschutzes erreicht werden kann. Doch Deutschland und das Vereinigte Königreich sind derzeit nicht auf Kurs, um den Wechsel zu erneuerbarer Stromversorgung, Wärme und Verkehr rechtzeitig zu schaffen.
Der Bericht, der vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zusammen mit der Stiftung durchgeführt wurde, analysierte die Fortschritte von vier führenden Nationen in den Bereichen Energie, Verkehr und Bauwesen. Diese Länder, die als "Vorreiterstaaten" bekannt sind, haben sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden, wie es das Pariser Klimaabkommen vorsieht, dem Deutschland und die EU ebenfalls angehören.
Der Bericht betont, dass in jedem Land in mindestens einem Sektor Fortschritte erzielt werden, was die Realisierbarkeit einer emissionsfreien Versorgung in allen Provinzen zeigt, vorausgesetzt, politische Ziele, Regulierungen und Infrastrukturänderungen stimmen überein.
Skandinavische Länder könnten ihre Ziele früher erreichen
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Dänemark und Norwegen bei ihrem Energie- und Wärmetransitionsvorhaben schnell vorankommen. Norwegen plant zudem, seinen Übergang zur individuellen Elektromobilität bald abzuschließen. Doch Deutschland, wie auch das Vereinigte Königreich, hat in allen Sektoren noch aufzuholen.
Laut dem Bericht wird der Übergang Deutschlands zur erneuerbaren Energie durch schwach entwickelte Stromnetze gebremst. Um Fortschritte zu fördern, sind klare Ziele für die Erweiterung von Verteilernetzen und Speicherkapazitäten sowie eine bessere Koordination im Übertragungsnetzsektor erforderlich.
Ähnlich scheint es unwahrscheinlich, dass Deutschland in Kürze einen signifikanten Anstieg des Anteils von Elektrofahrzeugen verzeichnet. Die hohen Preise von Elektrofahrzeugen und das Ende von finanziellen Förderungen sind die Hauptursachen. Auch die Verbesserung der Ladeinfrastruktur schreitet nur langsam voran.
Unzureichende Wärmepumpen in Deutschland
In Bezug auf den Wärmetransitionsprozess ist Deutschland bezüglich der Gebäudeeffizienz in einer günstigen Position, muss jedoch die Abschaltung von Gas- und Ölheizsystemen deutlich beschleunigen, um die CO2-Emissionen auf einen klimaneutralen Kurs zu bringen, wie die Untersuchung feststellte. Um ihre selbstgesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müsste die jährliche Installation von Wärmepumpen etwa verdoppelt werden.
In Dänemark und Norwegen wurde der Wärmetransitionsprozess durch erhebliche Steuern auf fossile Brennstoffe und großzügige Staatsgelder für Haushalte erleichtert, wie der Bericht hervorhebt. Außerdem werden alle Gebäude bald mit intelligenten Stromzählern ausgestattet, wie die Stiftung freudig vermeldet.
Obwohl Deutschland, wie im Bericht betont, Teil des Pariser Klimaabkommens ist und bis 2050 klimaneutral werden möchte, liegt es im Vergleich zu anderen europäischen Nationen wie Dänemark und Norwegen im Übergang zu erneuerbarer Stromversorgung, Wärme und Verkehr zurück. Die Schwächen in den deutschen Stromnetzen tragen zur Verlangsamung des Übergangs zur erneuerbaren Energie bei.