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Die Bearbeitung von Wohngeldanträgen kann mehrere Monate dauern

Wohnen
Ein Hochhaus in einem Plattenbaugebiet.

Die Kommunen in Sachsen-Anhalt rechnen aufgrund der Wohngeldreform mit längeren Bearbeitungszeiten. In Magdeburg und Halle gingen die Behörden von einer Frist von bis zu sechs Monaten aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Daher kann die Bearbeitung in anderen Landesteilen auch Wochen dauern.

“Anträge werden schnellstmöglich bearbeitet”, sagte ein Sprecher der Stadt Halle. Aufgrund des hohen Antragsaufkommens ist derzeit mit Bearbeitungszeiten von bis zu sechs Monaten zu rechnen. Die Dokumentation muss in der Regel später beantragt werden. Die Stadt rechnet mit einer Verdreifachung der Antragszahlen: Bislang waren rund 3.400 Haushalte wohngeldberechtigt, rund 10.200 jetzt. Daher sollte die Zahl der Betreuer erhöht werden.

In Landeshauptstädten ist es ähnlich. Bisher haben 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozial- und Wohnungsamt im Bereich Wohngeld gearbeitet. Im Rahmen der Reform hat die Stadt Magdeburg 24 Verwaltungsstellen ausgeschrieben, von denen 13 bereits besetzt sind. Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist zeitintensiv und geht zu Lasten der Bewerbungsbearbeitung. „Für eine Kommune sind die Herausforderungen enorm“, sagte Bürgermeisterin Simone Boris. Die Leute wollen ihr Geld. „Auch sie brauchen es.“

Auch diese Stadtteile sind durch die Wohngeldreform mit einer erhöhten Arbeitsbelastung konfrontiert. Der Landkreis Mansfeld-Südharz teilte mit, dass derzeit mit einer Bearbeitungszeit von rund drei Monaten gerechnet werde. „Beim Wohnungsamt liegen derzeit 550 offene Anträge vor.“

Bisher sind beim Kreis Stendal rund 700 neue Anträge eingegangen. Die geschätzte Bearbeitungszeit beträgt etwa sechs Monate oder mehr, sagte eine Sprecherin. Im Harz hingegen beträgt die durchschnittliche Bearbeitungszeit viereinhalb Wochen. „Leider sind rund 80 Prozent aller eingegangenen Bewerbungen unvollständig“, sagte ein Sprecher. Die Zahl der Anträge auf Nachlieferung liegt derzeit bei ca. 300. In der Region Salzland seien mehr als 90 Prozent der eingegangenen Bewerbungen unvollständig, wie eine Sprecherin sagte.

Während in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern die Landkreise für die Antragsbearbeitung zuständig sind, übernehmen dies in Sachsen-Anhalts Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern diese. Ein Sprecher der Stadt Schönebeck sagte, die Zahl der Bewerbungen habe sich verdreifacht. Zu Beginn des Jahres bearbeitete die Wohngeldstelle noch rund 300 Anträge. Auch die Gemeinde Stendal registrierte ein Triple. Auf Nachfrage hieß es, die aktuelle Bearbeitungszeit betrage zwölf Wochen oder mehr.

Seit Jahresbeginn erhalten mehr Haushalte den staatlichen Mietzuschuss: Bis zu 1,4 Millionen Haushalte kommen zu den bisher 600.000 Haushalten in Deutschland hinzu. Auch das Wohngeld wird um durchschnittlich 190 Euro pro Monat erhöht. Das bedeutet, dass anspruchsberechtigte Familien durchschnittlich rund 370 Euro pro Monat erhalten. Familien, die keine Sozialhilfe beziehen, aber trotzdem kein Geld haben, können Wohngeld beantragen.

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