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Die EU-Initiativen in den Bereichen Klima, Waffen und Reformen werden in den kommenden Jahren dominieren.

Am Donnerstag wird das Europäische Parlament für die kommenden fünf Jahre neu gewählt. Welches sind die wichtigsten Anliegen und Ziele der EU in dieser Zeit? Hier ist eine Zusammenfassung.

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben in der nächsten Legislaturperiode viel vor sich
Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben in der nächsten Legislaturperiode viel vor sich

bevorstehende Europawahlen im Jahr 2024 - Die EU-Initiativen in den Bereichen Klima, Waffen und Reformen werden in den kommenden Jahren dominieren.

Die Europäische Union wird am 6. Juni ihre Wahlen abhalten, wobei in Deutschland am 9. Juni gewählt wird. Insgesamt stehen 720 Sitze im Europäischen Parlament für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung. Dieses neu gebildete Parlament wird eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der politischen Richtung der EU in den kommenden Jahren spielen.

Zusammen mit den Staatsoberhäuptern der Mitgliedstaaten (bekannt als Europäischer Rat) und der Kommission verhandeln und entscheiden sie über Gesetze, die die europäische Politik und den EU-Markt mit etwa 450 Millionen Menschen prägen.

Hier eine Übersicht über die wichtigsten Ziele, die die Legislaturperiode prägen werden:

Ein klimaneutraler EU bis 2050

Die EU will klimaneutral sein, was bedeutet, dass die Emissionen den von der Photosynthese aufgenommenen oder durch Kohlenstoffabscheidetechnologien ausgeglichen werden. Die EU-Kommissarin Ursula von der Leyen hat versprochen, 100 Milliarden Euro für Umweltschutz während ihrer Amtszeit zu investieren. Allerdings haben einige Mitglieder innerhalb der Europäischen Volkspartei (EVP), ihrer Fraktion, in der neueren Zeit Bedenken gegenüber dem grünen Agenda aufgrund vorheriger Farmerproteste. Manfred Weber, der EVP-Fraktionsvorsitzende, hat kürzlich angekündigt, die grünen Initiativen nach der Europawahl kritisch zu bewerten. Trotzdem soll das Ziel einer klimaneutralen EU bis 2050 erhalten bleiben.

Energieunion

Die Mission besteht darin, die Energiewende innerhalb der EU zu unterstützen, indem eine Energieunion entwickelt wird. Prioritäten sind die Förderung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung für europäische Bürger, die Verbesserung der Versorgungssicherheit, die Förderung der Dekarbonisierung und die Stärkung der Integration im inneren Energiemarkt. Die EU-Kommission hatte bereits 2015 eine Strategie vorgestellt, doch die Krise, die durch Russlands Invasion in der Ukraine 2022 ausgelöst wurde, hat diesen Agenda-Punkt wieder in den Vordergrund gebracht.

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

Um in den Bereichen grüner Technologien und künstlicher Intelligenz (KI) mit den USA und China konkurrieren zu können, muss die EU ihre innere Marktstärke verstärken. Vorgeschlagene Reformen, die von Enrico Letta auf einem April-Gipfel vorgestellt wurden, umfassen beschleunigte EU-weite Investitionen in Aktien und die Einführung eines einfachen, grenzüberschreitenden Spargeschäfts für kleine Anleger.

Kapitalmarktunion

Um die EU-Finanzmärkte zu vereinheitlichen, soll eine Kapitalmarktunion geschaffen werden. Ziele sind die Unterstützung einer schnelleren EU-weiten Aktieninvestition, die Verbesserung der Versorgungssicherheit, die Förderung der Dekarbonisierung und die Stärkung der Integration im inneren Energiemarkt. Die EU-Kommission hatte bereits 2015 eine Strategie vorgestellt, doch die Krise, die durch Russlands Invasion in der Ukraine 2022 ausgelöst wurde, hat diesen Agenda-Punkt wieder in den Vordergrund gebracht.

Stärkung der Rüstungsindustrie

In den kommenden Jahren muss die europäische Rüstungsindustrie gestärkt werden, um ihre Position als weltweiter Führer in der Verteidigung aufrechtzuerhalten. Vorschläge umfassen die Modernisierung des Verteidigungsbereichs, die Steigerung der Forschung und Entwicklung und die Förderung größerer Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten.

Langfristiges Haushaltsplanieren

Ein mehrjähriges Haushaltsplan in Kombination mit einem europäischen Wiederaufbaufonds, der Hilfe für schwierige Mitgliedstaaten anbietet, soll die Finanzstabilität der EU sichern.

Innenreformen

Internationale Reformen, einschließlich der Vereinfachung der Entscheidungsprozesse, der Steigerung der Effizienz und Wirksamkeit ihrer Institutionen und der Verfestigung des Rechtsstaatsprinzips, sind unerlässlich, um die EU effektiver und erfolgreicher zu gestalten.

Nach dem April-Gipfel gaben die EU-Staatsoberhäupter ihre bereits vorgeschlagenen Reformen ihre Zustimmung. Allerdings äußerten einige kleinere Länder Bedenken gegenüber einer europäischen Finanzaufsicht und der Harmonisierung der Unternehmenssteuern. Olaf Scholz, der deutsche Bundeskanzler, betonte die Bedeutung einer Kapitalmarktunion, um mehr private Geld für Investitionen zu mobilisieren. Scholz plant, seine Reformpläne zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorzustellen.

Kapitalmarktunion

Das Hauptziel der Kapitalmarktunion besteht darin, die notwendigen Finanzmittel für die oben genannten Ziele zu schaffen. Zusätzlich soll sie die Schwächen der fragmentierten europäischen Finanzmärkte überwinden, die im Vergleich zu den dynamischeren Finanzmärkten in den USA und Asien zu beobachten sind. Die Kapitalmarktunion hat lange die Aufmerksamkeit von Politikern gezogen, aber bedeutende Hürden bestehen aufgrund von unterschiedlichen nationalen Gesetzen. Es gibt Unterschiede in Bereichen wie Insolvenzgesetze, Kapitalertragssteuern und Börsen. Während Frankreich vorschlägt, eine kleine Gruppe von EU-Ländern zusammenzubringen, bevorzugt Deutschland eine umfassende Ansiedlung aller EU-Staaten.

Alle EU-Staatsoberhäupter haben ihre Unterstützung für eine Kapitalmarktunion auf dem April-Gipfel ausgesprochen. Allerdings äußerten einige kleinere Länder Bedenken gegenüber einer europäischen Finanzaufsicht und der Harmonisierung der Unternehmenssteuern. Scholz, der deutsche Bundeskanzler, hat die Priorität, eine Kapitalmarktunion zu entwickeln, um mehr privates Kapital für Investitionen zu mobilisieren.

Die bestehende Europäische Kommission hat einen geplanten Milliardenbetrag für die europäische Rüstungsindustrie vorgeschlagen. Das Geld für diese Initiative wird aus dem EU-Budget zwischen 2025 und 2027 gewonnen, wie im März bekanntgegeben wurde. Darüber hinaus fordert sie die Mitgliedstaaten auf, mindestens 40% ihrer militärischen Ausrüstung bis 2030 selbst herzustellen. Zudem sollen Teil der beschlagnahmten russischen Vermögenswerte für die Bewaffnung der Ukraine verwendet werden. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will auch den Posten eines Verteidigungsbeauftragten einführen, wenn sie wiedergewählt wird. Allerdings äußerte der deutsche Regierungsvertreter Steffen Hebestreit einige Bedenken gegenüber diesen Plänen aus der deutschen Regierung.

Das Europäische Parlament ist erwartet, mit den nationalen Regierungen zusammenzuarbeiten, um über einen Mittelfinanzierungsplan für die Periode von 2028 bis 2034 zu verhandeln und zu entscheiden. Dieser Haushalt liegt derzeit bei rund 1,1 Billionen Euro. Experten und Kenner gehen davon aus, dass eine Steigerung und eine Neuordnung der Mittel wahrscheinlich ist. Das hauptsächlich betrifft veränderte Ausgabenprioritäten und die Bewältigung von potenziellen EU-Erweiterungen in den nächsten Jahren durch die Aufnahme von Ländern wie Montenegro oder Nordmazedonien.

Einflussreiche Persönlichkeiten der EU und einige Staatsoberhäupter fordern eine grundlegende Umstrukturierung vor dem Beitritt von Ländern wie der Ukraine. In den nächsten fünf Jahren wird das Parlament eine große Rolle bei der Umsetzung dieser Neuordnungen spielen. Der Umbau der Gemeinsamen Landwirtschaftspolitik und die Angleichung der Lebensstandards in den vielschichtigen Mitgliedsländern sind das Herzstück dieser Reformbemühungen. Der Bundeskanzler Scholz ist auch Anhänger dieser Änderungen. Er setzt sich stark für die Abschaffung der Einstimmigkeit in wichtigen Bereichen wie Außen- und Sicherheitspolitik ein, da dies zu speziellen Ländern führen würde, die wichtige Entscheidungen behindern oder verzögern würden.

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