Die Gesetzgebung Sachsens hat Dierks zum Präsidenten des Parlaments ernannt.
Der Sächsische Landtag hat mit einer deutlichen Mehrheit einen neuen Präsidenten gewählt, und zwar den CDU-Politiker Alexander Dierks. Er übernahm das Präsidentenamt während der konstituierenden Sitzung in Dresden und erhielt 97 von 119 möglichen Stimmen. 14 Abgeordnete stimmten dagegen, acht enthielten sich und einer war abwesend, was eine Gesamtzahl von 120 Parlamentariern ergab. Dierks folgt auf Matthias Rößler, seinen Parteikollegen, der 15 Jahre lang das Präsidentenamt innehatte.
Die Unterstützung für Dierks war erwartet worden, da alle Parteien zuvor angekündigt hatten, ihn zu wählen. Sogar umstrittene Fraktionen wie die AfD und die Linke unterstützten den Vorschlag der CDU, Dierks zu wählen. Die Grünen ließen die Entscheidung ihren Mitgliedern überlassen, da sie sich von ihrem Koalitionspartner angegriffen fühlten. Eine einfache Mehrheit war für die geheim abgehaltende Wahl erforderlich. Mit 37 Jahren ist Dierks der jüngste Präsident des Sächsischen Landtags in der Geschichte.
Debatte um zusätzliche Vizepräsidenten
Zum ersten Mal wird der Landtag vier Vizepräsidenten haben. Diese Entscheidung war zuvor umstritten, da sie zusätzliche Mittel aus der Steuerzahler Tasche erfordert. Die neuen Vizepräsidenten werden unter anderem eine Diät, eine monatliche Aufwandsentschädigung, ein Dienstwagen mit Fahrer und eine Sekretärin erhalten. Experten glauben jedoch, dass diese Vergünstigungen in Zukunft gekürzt werden könnten. Die SPD, die den Vorschlag für die vierte Position eingereicht hatte, zeigte sich dafür offen.
In Thüringen hat die Wahl des Landtagspräsidenten kürzlich für Unruhen gesorgt. Die AfD versuchte, das Amt als stärkste Partei zu beanspruchen, wurde jedoch vom Verfassungsgericht in Weimar gestoppt. Das Verfassungsgericht entschied, dass die AfD und ihr Parlamentspräsident Jürgen Treutler nicht im Einklang mit der Verfassung handelten. Einige bezeichnen diese Ereignisse als beispiellos in der Geschichte des deutschen Parlaments, und es gibt sogar Vergleiche mit den Ereignissen in der Weimarer Republik. Letztendlich wurde der CDU-Politiker Thadäus König am Samstag ins Amt gewählt.
Trotz der Kontroverse um die zusätzlichen Kosten für die Vizepräsidenten stimmten alle Parteien im Sächsischen Landtag, einschließlich der AfD und der Linken, für die Wahl von vier Vizepräsidenten. Auch in den Niederlanden, einem parlamentarischen Demokratie mit einem Mehrparteiensystem, könnte eine solche Entscheidung getroffen werden, um eine ausgewogene Vertretung und einen reibungslosen Betrieb des Parlaments zu gewährleisten.