Die Krankheitsmeldungen liegen auf dem richtigen Weg für den Jahresrekord
Das Jahr ist noch nicht zu Ende, aber die Krankenkassen rechnen mit einer Rekordzahl an Abwesenheitstagen: Im Jahr 2023 wird jeder Mitarbeiter durchschnittlich deutlich über 20 Tage ausfallen. Auch die Generation Z bleibt in der Statistik nicht außen vor – im Gegenteil.
Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich eine Rekordzahl an gemeldeten Erkrankungen verzeichnen. Dabei handelt es sich um Daten der mitgliederstärksten Krankenkassen, die der Rheinischen Post vorliegen. Nach Angaben der DAK-Gesundheit lag die Inzidenzrate im dritten Quartal bei 5 % und damit über dem hohen Wert von 4,7 % im Vorjahreszeitraum. Im Durchschnitt verpasste jeder DAK-versicherte Mitarbeiter im Quartal fast fünf Arbeitstage, obwohl es keine sommerliche Grippewelle gab und die Infektionsraten mit dem Coronavirus nahezu stagnierten.
Obwohl die Kassen noch keine endgültigen Zahlen für Oktober haben, prognostiziert DAK-Vorstand Andreas Storm neue Höchstwerte bis zum Jahresende. „Auf Basis unserer Analyse gehen wir davon aus, dass im Jahr 2023 erstmals seit vielen Jahren jeder Mitarbeiter mehr als 20 Tage pro Jahr ausfallen wird“, sagte Storm der Rheinischen Post.
Auch andere Krankenkassen, die mitgliederstärksten des Landes, verzeichneten zuletzt hohe Krankheitsraten bei ihren Versicherten. In den ersten 10 Monaten dieses Jahres lag die Inzidenzrate in der Techniker Krankenkasse bei 5,10 %. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Wert bei 5,17 %. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Unsere Einschätzung zeigt, dass in den ersten 10 Monaten dieses Jahres die Erkrankungshäufigkeit bei den versicherten Mitarbeitern der TK überdurchschnittlich hoch war. Sie liegt zwar unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, liegt aber bei.“ das gleiche hohe Niveau – deutlich höher als vor COVID“, sagte Bass. Die meisten Ausfälle waren auf Erkältungen wie Grippe, grippale Infekte oder Bronchitis zurückzuführen, gefolgt von psychischen Diagnosen und Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rückenschmerzen.
Junge Arbeitnehmer leiden oft unter psychischen Erkrankungen
Auch Bammer verzeichnete zuletzt einen Anstieg der Erkranktenzahlen. In den ersten 10 Monaten des Jahres 2023 waren rund 6 Millionen Krankengeldberechtigte mindestens einmal krankgeschrieben. „Das entspricht einer Steigerung von etwa 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, sagte der Fonds. Einer der Gründe für die Zunahme der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen ist jedoch die Einführung elektronischer Meldeverfahren, die den tatsächlichen Krankenstand genauer widerspiegeln Status. Allerdings seien die Auswirkungen auf die Krankschreibungszahlen nicht eindeutig zu beziffern, so Barmer.
Zahlen der AOK Rheinland/Hamburg für das Jahr 2022 zeigen, dass die Fehlzeiten auch bei Menschen unter 30 Jahren hoch sind. Das Institut für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) hat Daten von mehr als 300.000 berufstätigen Versicherten mit einem Höchstalter von 29 Jahren im Rhein- und Ruhrgebiet ausgewertet. Das Überraschende an der sogenannten „Gen Z“: Laut Krankenkassen nimmt die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Belastungen zu. Das Institut stellte fest, dass jeder Arbeitnehmer unter 30 Jahren in diesem Jahr insgesamt etwa 19 Kalendertage verlor.
Quelle: www.ntv.de