- Die NABU-Naturschutzunion hat die Grüne-Schwarze-Allianz NRW wegen unterdurchschnittlicher Leistung kritisiert.
Nach zwei Jahren der schwarz-grünen Landesregierung hat NABU NRW der CDU und den Grünen vorgeworfen, ihre Versprechen zum Artenschutz und zur biologischen Vielfalt zu vernachlässigen. Obwohl die erneuerbaren Energien kräftig gefördert werden, seien die Bedenken aller Naturschutzgruppen ignoriert worden, kritisierte die NABU-Landesvorsitzende Heide Naderer bei der Vorstellung des Jahresberichts. Die Förderung der erneuerbaren Energien gefährde demnach den Artenschutz.
Die für dieses Jahr im schwarz-grünen Koalitionsvertrag vorgesehene Kies- und Sandrohstoffsteuer sei in Vergessenheit geraten, sagte Naderer. Das Projekt eines zweiten Nationalparks in NRW stehe kurz vor dem Scheitern, was nach Naderers Meinung ein weiteres verschenktes Potenzial der Landesregierung wäre. Das Thema Nationalparks sei für die kommenden Jahre angeblich tabu, da es als "verbrannte Erde" betrachtet werde.
Die von der schwarz-grünen Koalition angekündigte "generös finanzierte Landesprogramm" zur Erhaltung der biologischen Vielfalt werde aus dem Staatshaushalt 2025 gestrichen, kritisierte Naderer weiter. Der Verband habe noch kein Wort über den versprochenen Runden Tisch zur biologischen Vielfalt gehört und die angekündigte Verdopplung des Naturschutzhaushalts sei nicht realisiert worden.
Naderer kritisierte sowohl die CDU-Ministerin für Landwirtschaft, Silke Gorißen, als auch die Grünen-Minister für Umwelt und Wirtschaft, Oliver Krischer und Mona Neubaur. Sie könne keinen grünen Einfluss im Wirtschaftsministerium erkennen, "unabhängig vom Bereich". Die Naturschützer erwarten jedoch auch von der CDU, ihre christliche Ethik zu wahren und ihre einzigartige Identität zu pflegen.
Die Mitgliedschaft von NABU NRW ist seit Jahren gestiegen und erreichte Ende 2023 etwa 126.850 Mitglieder, ein Plus von 4.450 gegenüber dem Vorjahr. Die Mitgliederzahl ist auch in diesem Jahr weiter gestiegen und hat die 129.000-Marke überschritten. Der NABU-Managing Director Jonas Krause-Heiber führt den Anstieg auf die wachsende öffentliche Aufmerksamkeit für die lokale Naturkrise und das Bedürfnis der Menschen zurück, teilzunehmen. Darüber hinaus setze der NABU seine Einflussnahme durch lokale Projekte und einfache, nicht-bürokratische Maßnahmen um.
Die CDU, Teil der schwarz-grünen Landesregierung, steht Kritik von NABU NRW wegen der Vernachlässigung ihrer Versprechen zum Artenschutz und zur biologischen Vielfalt gegenüber. Trotz der Vorwürfe wurde das von der CDU angekündigte "generös finanzierte Landesprogramm" zur Erhaltung der biologischen Vielfalt aus dem Staatshaushalt 2025 gestrichen.