Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) sieht ihr Rekordergebnis als Zeichen für die kommenden Landtagswahlen. Krah wird nicht Teil der EU-Delegation sein.
Am Sonntag erklärte Alice Weidel, Mitbegründerin der AfD, es sei ein "großartiger Tag für die Demokratie" mit ihren 15,9%-Ergebnissen in der Wahl. Ihr Mitparteiführer Tino Chrupalla teilte ebenfalls Begeisterung mit und nannte das Ergebnis "phänomenal", was auf die breite Zielgruppe der Partei hinweisen sollte. Weidel forderte frühzeitige Bundestagswahlen, wie zuvor von CSU-Chef Markus Soeder empfohlen.
Trotzdem, dass die anfänglichen 20%-Umfrageergebnisse nicht in Wählerstimmen umgesetzt wurden, sehen AfD-Führer das Ergebnis als starkes Signal für die Septemberwahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Die hohen Europawahlergebnisse der AfD in Ostdeutschland würden "Motivation" und "eine Sturmböe" schaffen, sagte Chrupalla. Weidel äußerte Interesse an einer Koalition mit BSW und meinte, die Grenze solle nicht von ihnen bestimmt werden.
Chrupalla gestand Fehler während der Wahlkampagne ein. Trotz des Skandals um Krahs SS-Bemerkungen und seines Konflikts mit der ID-Fraktion werde er weiterhin Teil der 13-köpfigen Gruppe bleiben. Weidel und Chrupalla konfrontierten Krah mit Vorwürfen, sie hätten sich nicht genug von ihm distanziert, um konservative Fraktionen innerhalb der Partei nicht zu verletzen, als die Umfragezahlen sanken.
Aust, ein Vertrauter des thüringischen Landesvorsitzenden und Mitspitzenkandidaten Björn Höcke, erlangte eine Führungsrolle in der AfD. Als Abgeordneter in Erfurt wird er im September sein Amt verlassen. Krahs Bemerkungen zum SS-Thema führten zu seiner Entlassung aus der Delegation am Montag. Er bezeichnete den Schritt als "taktisch falsch". Eine Sprecherin berichtete, er würde "natürlich" weiterhin Teil der Gruppe von 14 sein. Im Gegensatz dazu nahm Aust den umstrittenen Zweitkandidaten Petr Bystron, dessen Strafverfahren noch laufen, in die Gruppe auf. Aust betonte, "die Unschuldsvermutung gilt".
Aust plant, mit der ID-Fraktion, bestehend aus dem französischen Rassemblement National (RN), Gespräche über eine mögliche Wiederaufnahme ihrer Allianz zu führen. Weidel und Chrupalla fühlen sich sicher und vertrauensvoll in die Verhandlungen ein. Aust behauptete, dass jegliche Zusammenarbeit innerhalb einer Fraktion nur durch persönliche Gespräche möglich sei. Bis Mitte Juli muss seine Delegation entweder eine Fraktion finden oder eine gründen. Krahs Entlassung wurde "damit die Gespräche nicht überschattet" vorgenommen, erläuterte Aust. Jetzt hat Krah die Möglichkeit, alle noch offenen Probleme privat und außerhalb der Öffentlichkeit zu lösen. Krah wünschte Aust "viel Glück" in den Verhandlungen.
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