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Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer tritt von ihrem Amt zurück.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat ihren Rücktritt erklärt und eingeräumt, dass ihre Energie nicht mehr ausreicht, um den Ansprüchen der Wähler gerecht zu werden. In Mainz erklärte sie: "Ich trete schweren Herzens zurück, weil ich erkenne, dass ich die...

Malu Dreyer
Malu Dreyer

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer tritt von ihrem Amt zurück.

Über die letzten paar Wochen hat sich eine bedeutende Entscheidung zusammengeschlossen. Zunächst hatte sie Planungen für weitere Entscheidungen über eine weitere Führungsposition im Sommer treffen geplant. Jetzt ist sie "etwas überrascht von ihrer eigenen Wahl".

Alexander Schweitzer, der derzeitige Arbeitsschutzminister, soll Dreyer als Ministerpräsidentin ablösen. Die Auswahl des neuen Führers soll am 10. Juli innerhalb des Landtages erfolgen. Die nächste Landtagswahl wird für den Frühling des Jahres 2026 projiziert.

Dreyer hat seit 2013 die Funktion der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz inne. Mit 63 Jahren leitet sie eine Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Vor ihrer Ernennung als Regionalchefin war sie arbeits- und soziales Ministerin unter dem damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD).

Schweitzer selbst kommentierte: "Ich nehme hier große Schuhe auf mich." Schweitzer hat seit 2021 das Amt des Arbeitsschutzministers inne. Vorher war er sieben Jahre lang SPD-Fraktionsvorsitzender. Der Rechtsanwalt schloss sich der SPD 1989 an.

Zwischen 2006 und 2009 war Schweitzer Mitglied des Landtages, und er ist seither konsistenterweise dort präsent. Der 50-Jährige war Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Von Januar 2013 bis November 2014 war er Sozialminister unter Dreyer. Seither leitet er die neu strukturierte Arbeit- und Sozialministerium.

Der SPD-Landesvorsitzende, Roger Lewentz, plant auch seinen Abschied. Der neue Landesvorsitzende soll laut SPD-Mitteilungen die derzeitige SPD-Fraktionsvorsitzende, Sabine Baetzing-Lichtenthaeler, sein. Die Wahl des neuen Parteivorsitzenden wird in November voraussichtlich stattfinden.

Dreyers Rücktritt löste gemischte Reaktionen in der Politik aus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "nahm Frau Dreyers Ankündigung mit großem Respekt auf", sagte die Vize-Bundeskanzlerin der Bundesregierung, Christiane Hoffmann, in Berlin. Scholz schätzt Dreyer hoch als eine zuverlässige und beliebte Politikerin.

"Rheinland-Pfalz verliert eine fähige, jederzeit verfügbare und freundliche Ministerpräsidentin", erklärte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Respekt und Dankesworte wurden von den Rhineland-Pfalz FDP und den Grünen, den Koalitionspartnern Dreyers, und SPD-Vorsitzender Saskia Esken ausgesprochen.

Dreyers Pensionierung wurde mit Respekt, aber auch mit dem Ende einer langen Verlängerung in Rheinland-Pfalz, erklärte der CDU-Landesvorsitzende, Christian Baldauf.

Der parlamentarische Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landtag, Joachim Streit, sagte: "Nach dem Ahr-Überflutungsevent konnte Malu Dreyer sich nicht mehr als Mutter des Landes präsentieren, und am Ende fehlten Entschuldigungen und Reue für die Fehler, die vor, während und nach dem Überflutungsevent vorkamen."

Heftige Niederschläge führten zu katastrophalen Überflutungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Mittleren Juli 2021. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden zerstört. Insgesamt starben über 180 Menschen, hunderte wurden verletzt.

Nach dem Vorfall musste Dreyer Kritik einstehen. Der Fokus lag auf ihrer Kenntnis der Situation an der Ahr und der Kommunikation innerhalb der Landesregierung. Sie musste sich zwei Mal vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages über den Überschwemmungskatastrophen berufen geben. Der damalige Innenminister Lewentz und die damalige Staatsumweltministerin und spätere Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) traten zurück nach dem Unglück.

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