- Die Zahl der kranken Kinder in der Einrichtung übersteigt die typische.
Basierend auf jüngsten Studien nehmen Kitapersonal häufiger krankheitsbedingte Fehltage als die meisten anderen Berufsgruppen. Im Jahr 2023 fehlten Kindergartenpädagogen durchschnittlich rund 29 Tage aufgrund von Krankheit, im Gegensatz zu rund 20 Tagen für alle anderen Berufe, wie die Bertelsmann-Stiftung und das Berufsforum berichten.
Darüber hinaus hat sich die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage von Kitapersonal zwischen 2021 und 2023 um etwa 26% erhöht, hauptsächlich aufgrund psychischer Belastung.
Die Stiftung, die auch das Berufsforum berät, stützt sich hauptsächlich auf Daten der DAK-Gesundheitskasse, die rund 12,2% der Kitapersonal abdeckt. Ähnliche Trends werden auch in Daten anderer Gesundheitskassen beobachtet.
Kinderbetreuung: Experte warnt vor einem sich selbst verstärkenden Kreislauf
"Viele Kindergärten sind in einem sich selbst verstärkenden Kreislauf gefangen: Die steigende Anzahl kranker Mitarbeiter führt dazu, dass weitere Fachkräfte ausfallen und die Arbeitsbelastung für die verbleibenden Mitarbeiter weiter erhöht wird", sagt Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung. "Hochwertige frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung sind an vielen Orten keine Realität mehr."
Laut den Daten der Stiftung von der Techniker-Gesundheitskasse waren Atemwegserkrankungen und psychische Probleme die häufigsten Gründe für krankheitsbedingte Fehltage. Um die Fehltage aufgrund von Krankheit, Urlaub und Fortbildung auszugleichen, schätzt die Stiftung, dass etwa 97.000 Vollzeit-Fachkräfte benötigt werden. Die jährlichen Kosten: rund 5,8 Milliarden Euro, die laut Stiftungsschätzungen vorübergehend die Personalsituation verbessern könnten.
Finanzierung von Vertretungskräften nicht flächendeckend geregelt
Das Berufsforum charakterisiert die Personalsituation in Kindergärten bundesweit als dramatisch. Es gibt einen Mangel an qualifizierten Bewerbern und angemessener Finanzierung für Vertretungskräfte an vielen Orten. Die hohe Fehlstellenzahl muss von den Teams gedeckt werden, Fachkräfte können keine Fortbildungen mehr besuchen und sind psychisch stärker belastet oder verlassen gar den Beruf.
Daher fordert das Forum eine rechtlich verbindliche und bundesweit standardisierte Finanzierung für qualifizierte Vertretungskräfte für alle Fehltage. Allerdings fehlt vielen Bundesländern derzeit eine zuverlässige Regelung dafür.
Die hohe Fehlstellenzahl bei Kitapersonal, darunter auch Kindergartenpädagogen, wird hauptsächlich auf psychische Belastung zurückgeführt, was zu einem Anstieg von 26% der krankheitsbedingten Fehltage zwischen 2021 und 2023 geführt hat. Um dieses Problem anzugehen, plädiert das Berufsforum für eine bundesweit standardisierte Finanzierung für qualifizierte Vertretungskräfte, die flächendeckend geregelt sein sollte, da das Fehlen einer solchen Regelung die Personalknappheit und psychischen Belastungen in diesem Bereich verschärft.