- Ein Polizistin wird von einem Auto angefahren - Schmuggler sitzen lange im Gefängnis
Amtsgericht Traunstein hat einen 24-jährigen Mann wegen Banditen- und Schleuserdelikten sowie weiterer Straftaten zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Wie das Gericht und die Staatsanwaltschaft berichten, versuchte er bei einer Flucht vor der Polizei, einen Beamten mit seinem Fahrzeug zu überfahren.
Lebensgefährliche Bedingungen
Der Mann, der keinen Führerschein besaß, wurde schuldig gesprochen, im Juli 2023 als Späher- und Fahrer bei der Schleusung von 87 Menschen tätig gewesen zu sein. Die meisten dieser Personen wurden unter lebensgefährlichen Bedingungen transportiert, wie die Behörden mitteilen. Ein Späherfahrer ist dafür zuständig, die optimale Route auszukundschaften.
Raserei auf einen Beamten zu
Als die Polizei ihn in Schönau am Königssee ein Jahr nach einem Schleusungsvorfall stoppen wollte, flüchtete er. Er raste auf den Beamten zu, der nur durch einen Sprung von einem Meter zur Seite dem Zusammenstoß entging. In städtischen Bereichen erreichte er Geschwindigkeiten von bis zu 145 km/h, verlor schließlich die Kontrolle und schlitterte eine Böschung hinunter, wo er festgenommen wurde. Der georgische Staatsbürger gestand seine Verbrechen vor Gericht, was bei der Strafzumessung berücksichtigt wurde. Das Urteil ist rechtskräftig.
Staatsanwalt Traunstein Wolfgang Beckstein betonte die Bedeutung des "Traunsteiner Modells" im Kampf gegen organisierte Menschenhandel. Dieses Modell zeichnet sich durch spezialisierte Expertise, verbesserte Vernetzung mit Bundes- und Landespolizei sowie enge Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaften Nachbarländer, Eurojust und Europol aus.
Die Rolle des Angeklagten bei der Schleusung von 87 Personen unter gefährlichen Bedingungen war ein entscheidender Punkt in seiner Verurteilung. Seine rücksichtslose Raserei auf einen Beamten während seines Fluchtversuchs in Schönau am Königssee unterstrich seine Beteiligung an Schleusung und Banditen- delikten weiter.