Einige europäische Länder verbieten bestimmte KI-Implementierungen.
China setzt KI ein, um das Sozialverhalten seiner Einwohner zu bewerten. Diese Form der "sozialen Bewertung" sollte in Europa nicht akzeptiert werden. Die EU-Länder haben mit der Umsetzung dieser und verschiedener anderer Vorschriften begonnen. Es soll das erste Gesetz der Welt über KI sein. Doch kann es mit der fortschreitenden Technologie mithalten?
Die EU-Mitgliedstaaten haben strengere Regeln für KI in der Europäischen Union ratifiziert. Sie haben sie in Brüssel angenommen, was ein Verbot bestimmter KI-Anwendungen beinhaltet. Diese Initiative könnte einen globalen Standard für die KI-Governance schaffen.
Ziel ist es, die KI-Nutzung in der EU sicherer zu machen. In erster Linie sollen KI-Systeme transparenter, verständlicher, gleichberechtigter und umweltfreundlicher sein. Außerdem sollten sie von Menschen und nicht nur von der Technik überwacht werden.
Die Regelungen basieren auf einem Vorschlag der EU-Kommission aus dem Jahr 2021. Systeme, die als gefährlich gelten und in kritischen Infrastrukturen oder im Bildungs- und Gesundheitssektor eingesetzt werden, müssen strenge Vorschriften einhalten. Außerdem werden bestimmte KI-Apps, die den Werten der EU widersprechen, verboten sein. Dazu gehört das "Scoring" von Sozialverhalten, das in China zur Kategorisierung von Menschen eingesetzt wird. Auch die Erkennung von Emotionen an Arbeitsplätzen und Bildungseinrichtungen soll in der EU verboten werden.
"Die Regulierungsarbeit fängt gerade erst an"
Gesichtserkennung in der Öffentlichkeit, z. B. bei der Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen, soll generell nicht erlaubt sein. Dennoch könnten Polizei und andere Behörden sie zur Verhinderung von Verbrechen wie Menschenhandel oder Terrorismus einsetzen.
Das Gesetz betrifft jeden, der KI-Systeme innerhalb der EU einsetzt, egal ob öffentliche oder private Akteure innerhalb oder außerhalb der EU.
Der Digitalverband Bitkom kritisiert, dass das KI-Gesetz viele Fragen offen lässt. Die deutsche und andere europäische Regulierungsarbeit stehe erst am Anfang, so Verbandspräsident Ralf Wintergerst. Ob KI in Europa floriert oder vor neuen Herausforderungen steht, hängt von der Ausgestaltung und Umsetzung dieses Rahmens ab.
Wissing: Wir müssen uns ständig anpassen
Bundesdigitalminister Volker Wissing räumte ein, dass die rasante Entwicklung der KI den Gesetzgeber vor ständige Herausforderungen stellt. "Wir können nicht davon ausgehen, dass ein KI-Gesetz die unumstößliche Antwort auf zukünftige Fragen ist", so der FDP-Politiker Wissing. "Deshalb ist es wichtig, die KI-Regulierung zügig zu verabschieden und gleichzeitig den Mut zu zeigen, sie anzupassen." Vorrang müsse stets die Wahrung der Innovationsfreundlichkeit haben.
Sobald die EU-Staaten die neuen Regeln akzeptieren, werden sie im Amtsblatt veröffentlicht und treten zwanzig Tage später in Kraft. Sie gelten dann zwei Jahre nach Inkrafttreten. Wenn Unternehmen gegen die Vorschriften verstoßen, muss jeder Mitgliedsstaat Strafen festlegen. Diese können Geldbußen umfassen. Personen, die Verstöße feststellen, können sich bei den nationalen Behörden beschweren, die dann die Überwachung und gegebenenfalls die Verhängung von Sanktionen einleiten können.
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Quelle: www.ntv.de