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Elektrolyse im großen Maßstab: Iqony und EU einigen sich auf Finanzierung

Grüner Wasserstoff soll künftig eine zentrale Rolle spielen: Als Energieträger soll er in Gaskraftwerken Strom erzeugen. Ziel ist es, Kohlenstoff in der Industrie zu ersetzen. Die EU hat jetzt die Förderung für den Bau von Elektrolyseuren in Duisburg genehmigt.

Auf der Elektrolyseleitung steht „Wasserstoff“. Foto.aussiedlerbote.de
Auf der Elektrolyseleitung steht „Wasserstoff“. Foto.aussiedlerbote.de

Energie - Elektrolyse im großen Maßstab: Iqony und EU einigen sich auf Finanzierung

Die für Duisburg geplante große klimaneutrale Wasserstoffproduktionsanlage hat eine wichtige Hürde überwunden. Das zum Steag-Konzern gehörende Energieunternehmen Iqony habe nun eine rechtsverbindliche Vereinbarung mit der Europäischen Union zur Unterstützung von Elektrolyseprojekten unterzeichnet, berichtete Iqony am Freitag in Essen.

Iqony will den Elektrolyseur in drei Phasen am Kraftwerksstandort Steag in Duisburg-Walsum bauen. In der ersten Ausbaustufe werden Wasserstoffgeneratoren mit einer Leistung von rund 150 MW gebaut. Iqony hofft, dafür „irgendwo im dreistelligen Bereich“ investieren zu können. Das Unternehmen teilte mit: „Derzeit wurde eine Vereinbarung unterzeichnet, und die Mittel aus dem ‚Innovationsfonds‘ machen rund zehn Prozent der Gesamtinvestition aus.“ Einen konkreten Betrag nannte das Unternehmen nicht. In zwei weiteren Ausbaustufen soll die Stromerzeugung auf über 500 MW gesteigert werden. Damit ist es eine der größten geplanten Anlagen des Landes. Das gesamte Projekt trägt den Namen „HydrOxy Hub Walsum“.

Walsums Anlage wird mit Ökostrom betrieben. Iqony hofft, den Wasserstoff an Industrieunternehmen verkaufen zu können, die damit den CO2-Ausstoß ihrer Produktionsprozesse reduzieren können. Beobachter glauben, dass Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp einen Großteil des Wasserstoffs kaufen könnte: Thyssenkrupp plant den Bau einer neuen Baustahlproduktionsanlage in der Nähe eines geplanten Elektrolysestandorts und wird dafür große Mengen an grünem Wasserstoff benötigen.

Iqony hofft nun, die weitere Planung voranzutreiben und Mitte 2024 eine Baugenehmigung bei den Behörden zu beantragen. Bis Herbst soll entschieden werden, welcher Anlagenbauer die Elektrolyseanlage bauen wird. Das Unternehmen hofft, im Jahr 2025 eine endgültige Investitionsentscheidung treffen zu können. Die erste Phase der Werkserweiterung soll 2027 in Betrieb gehen. Die nächsten beiden Phasen sollen bis 2031 abgeschlossen sein.

Der Iqony-Mutterkonzern Steag steht vor einem Eigentümerwechsel. Das spanische Fondshaus Asterion wird voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres übernehmen.

Stig war einst Deutschlands größter Steinkohlekraftwerksbetreiber. Der Fokus liegt nun auf dem Geschäft mit erneuerbaren Energien, das unter dem Namen Iqony firmiert. Seit 2011 ist die Holding Steag GmbH Teil eines Konsortiums aus sechs Stadtwerken im Ruhrgebiet.

Die Übernahme wurde im August bekannt gegeben. Asterion gab damals bekannt, dass Steag sich insgesamt zu einem nachhaltigen Energieanbieter entwickeln wolle. Der Kaufpreis beträgt 2,6 Milliarden Euro.

Asterion konzentriert sich auf Infrastrukturunternehmen, insbesondere im Energie- und Telekommunikationssektor. Für die Spanier bedeutet die Übernahme von Stig den Einstieg in den deutschen Markt.

Im Jahr 2022 erzielte die Steag-Gruppe ein EBIT von mehr als 1 Milliarde Euro und einen Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2022 5.500 Mitarbeiter.

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Quelle: www.stern.de

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