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EnBW-Chef warnt vor unzureichender Kraftwerksleistung

Ausbau von 20 GW notwendig

EnBW-Chef warnt vor unzureichender Kraftwerksleistung
EnBW-Chef warnt vor unzureichender Kraftwerksleistung

EnBW-Chef warnt vor unzureichender Kraftwerksleistung

Um die Energieversorgung sicherzustellen, plant das deutsche Bundesregierung zusätzliche Gaskraftwerke zu fördern. Der Energieversorger EnBW aus Karlsruhe wohlkommen das Abkommen, warnet jedoch, dass die geplante Leistung nicht ausreichen wird.

Der Energieversorger EnBW aus Karlsruhe wohlkommen das Bundesregierungs-Abkommen zur Kraftwerksstrategie. Gemäß dem Beschluss soll insgesamt 12,5 Gigawatt Kraftwerksleistung und 500 Megawatt Langspeicherkapazität ausgeschrieben werden. Das Unternehmen aus Karlsruhe hingegen warnt, dass die geplante Leistung nicht ausreichen wird. "EnBW sieht eine Kapazitätserweiterung in etwa 20 Gigawatt für Deutschland notwendig, wie Analysen der Netzbetreiber gezeigt haben", sagt Vorsitzender des Vorstandes Georg Stamatelopoulos in Reaktion auf eine Anfrage von ntv.de. Die jetzt geplante 12,5 GW könnten lediglich die ersten Schritte in dieser Richtung sein.

Um Energieversorgung auch dann sicherzustellen, wenn es kein Wind oder Sonne gibt, plant die Regierung zusätzliche Gaskraftwerke zu fördern, wie Kreise im Bundeswirtschaftsministerium angezeigt haben. Einige der Anlagen sollen bereits frühzeitig in Hydrogen umgewandelt werden.

Nach Angaben aus Sonntagabend plant die Bundesregierung die Strategie innerhalb einer neuen Kraftwerksicherheitsgesetz zu umsetzen. Zunächst sollen Kraftwerke mit einer Leistung von fünf Gigawatt ausgeschrieben werden, die ab dem achten Betriebsjahr vollständig mit Wasserstoff betrieben werden müssen. Für Vergleich: Eine große Gaskraftwerk-Anlage hat derzeit etwa 0,5 Gigawatt Kapazität, so könnten etwa 25 solcher Anlagen gebaut werden.

Die "im verteilten netztechnischen Süden" geplante Expansion ist gute Nachricht für die industrielle Lage Südeuropas nach Ansicht des EnBW-CEO. Für eine wirksame Lösung ist es nun wichtig, konkrete Details des Auktionsdesigns möglichst frühzeitig bekanntzugeben, denn die Teilnahme erfordert viel Vorbereitungszeit und es besteht Druck.

Es ist auch notwendig, Klarheit über weitere wichtige Details zu schaffen, um Investoren Planungssicherheit zu geben. "Der zweite Ausschreibungsrunde ist noch nicht terminiert und keine Entscheidung oder Einigung getroffen worden über den geplanten Kapazitätsmechanismus ab 2028", betont Stamatelopoulos.

Ab 2028 soll die derzeitige Strommarkt, in der Kilowattstunden bezahlt werden, in eine Kapazitätsmarkt umgewandelt werden. Das bedeutet, dass neben der Verbrauchsmenge auch die bereitgestellte Kapazität bezahlt wird, auch wenn sie nicht genutzt wird. Dadurch soll zusätzlich der Markt gegen Ausfälle gesichert werden.

Die ersten Ausschreibungen sind mindestens am Ende des Jahres zu erwarten, am spätesten im Frühjahr 2025. Die Zeit drängt, denn sonst besteht eine Kapazitätsknappheit. Ab 2026 sollen Ausschreibungen für die zweite Phase beginnen. "Wir müssen jedenfalls Verzögerungen bei der Errichtung neuer Gaskraftwerke vermeiden, denn andernfalls kann der Kohleausstieg nicht in dem geplanten Rahmen und nicht einmal beschleunigt umgesetzt werden", sagt Stamatelopoulos.

EnBW, das als fortschrittlicher Energieversorger gilt, fordert die Integration von Erneuerbaren Energien in die Strategie, denn sie glauben, dass ein Balance zwischen Erneuerbaren Energien und traditionellen Energiequellen wie Gaskraftwerken für eine nachhaltige und zuverlässige Energiewirtschaft essenziell ist. Trotz des Willens der Bundesregierung, Gaskraftwerke zu fördern, betont EnBW die Notwendigkeit einer mindestens 20 Gigawatt höheren Kapazität, um eine umfassende Übergang hin zu einer mehr nachhaltigen Energiewirtschaft sicherzustellen.

Auch die Bundesregierung hat der Kraftwerksstrategie im Rahmen des Wachstumspakets zugestimmt. EnBW-Chef warnt: Es darf keine Verzögerungen geben.

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