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Ermittlungen zu tödlichen Polizeischüssen laufen noch

Blaulicht
Ein Einsatzwagen der Polizei steht vor einer Dienststelle.

Gut ein halbes Jahr nach dem Tod eines Mannes in Senftenberg im Kreis Oberspreewald-Lausitz durch Schüsse von Polizeibeamten dauern die Ermittlungen an. Das sagte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage. Im März dieses Jahres soll ein Mann die Polizisten bei einem Einsatz in einem Mehrfamilienhaus mit einem axtähnlichen Gegenstand angegriffen haben. Daher hätten sich die Beamten gezwungen gesehen zu schießen, erklärte der Sprecher.

In den vergangenen sieben Jahren sind in Brandenburg insgesamt drei Menschen durch Schüsse von Polizeibeamten getötet worden. 2017 war ein 64-Jähriger nach «polizeilichem Schusswaffengebrauch» gestorben, nachdem der Mann eine Schusswaffe auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) gerichtet hatte, wie der Polizeisprecher berichtete.

Zwei Jahre später starb ein 25-Jähriger bei einem Polizeieinsatz an der Grenze zu Polen. Der Mann hantierte laut Polizei mit einer Schusswaffe. Der Einsatz der Schusswaffe durch die Polizeibeamten wurde später gerichtlich als Notwehr bewertet.

Zum Alter der Polizisten, die die tödlichen Schüsse in den jeweiligen Fällen abgaben, machte die Polizei keine Angaben. Auch wie lange sie zum Zeitpunkt des Vorfalls im Dienst waren, ließ der Sprecher offen. «Statistischen Erhebungen zur Dienstzeit, Alter, Geschlecht oder Krankmeldung der eingesetzten Beamten werden im Kontext solcher Einsätze im Polizeipräsidium nicht geführt.» Wann die Beamten nach einem solchen Einsatz wieder ihren Dienst ausübten, könne er auch nicht sagen.

Wie die Beamten psychologisch betreut würden, sei unterschiedlich. «Grundsätzlich bieten wir betroffenen Polizistinnen und Polizisten aktiv die Möglichkeit an, sich an das Einsatz-Nachsorge-Team beziehungsweise den zuständigen Polizeipsychologen zu wenden», sagte der Sprecher. Hier gehe es insbesondere um die Stressbewältigung nach belastenden Ereignissen.

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