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Etwa 40 Schwerverbrecher können aus dem Land ausgewiesen werden.

Die Messerattacke in Mannheim hat eine Diskussion über die Abschiebung von Straftätern ausgelöst, zu der sich auch die Bundeskanzlerin direkt geäußert hat. Dieser Schritt könnte zahlreiche Fälle im Südwesten betreffen.

Ein Flugzeug hebt ab - fotografiert durch Stacheldraht am Flughafenzaun.
Ein Flugzeug hebt ab - fotografiert durch Stacheldraht am Flughafenzaun.

Umsiedlung von Menschen oder Tieren zwischen verschiedenen geografischen Regionen. - Etwa 40 Schwerverbrecher können aus dem Land ausgewiesen werden.

Die Beamten in Baden-Württemberg identifizieren 41 Afghanen und 4 Syrer als "gefährliche Ausländer", die sofort ausgewiesen werden müssen. Diese Ausweisung ist rechtlich vorgeschrieben, aber es kann nicht passieren, da die Bundesregierung sie bisher nicht genehmigt hat. "Eine Ausweisung war bisher nicht möglich, da die Bundesregierung keine Deportationsflüge nach Afghanistan unterstützt", kommentierte das Ministerium in Stuttgart freitags. Das öffentliche Fernsehen SWR berichtete zuvor in ihrer Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg" über dies.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden 2099 Personen ausgewiesen, von denen 818 von ihnen verurteilte Straftäter waren. Bis Mai des aktuellen Jahres gab es 1128 Fälle, und 324 von ihnen waren verurteilte Straftäter.

Justizministerin Marion Gentges (CDU) hat längere Zeit für härtere Ausweisungen in kriegszerstörte Länder gefordert. Während das Genfer Flüchtlingsübereinkommen Deportationen verbietet, behauptet sie, dass einzelne Personen diese Verteidigung nicht nutzen können, wenn sie schwerste Verbrechen im Gastland begangen haben. Das war der Fall eines Vergewaltigers aus Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis), der für die Ausweisung nach Afghanistan vorgesehen war, Gentges behauptet. Die Regierung hat bisher dies abgelehnt und begründet dies mit der Tatsache, dass Deportationen nach Afghanistan seit August 2021 ausgesetzt sind, weil die sichere Lage dort chaotisch ist.

Nach dem letzten tödlichen Stichattentat in Mannheim gibt es erneut Diskussionen über härtere Ausweisungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will, wie er gesagt hat, die Ausweisung schwerer Verbrecher nach Afghanistan und Syrien wieder erlauben. Das Bundesinnenministerium arbeitet an den praktischen Aspekten und hat bereits Gespräche mit den Nachbarländern von Afghanistan angestoßen.

Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg lehnt diese Haltung ab: "Natürlich sollten Personen, die Verbrechen begehen, für ihre Taten verantwortlich gemacht werden", sagte sein Mitgeschäftsführerin Anja Bartel. Aber Verbrechen, die in Deutschland begangen werden, sollten im deutschen Rechtssystem bestraft werden, nicht durch Ausweisung. "In einem Rechtsstaat gelten auch Menschenrechte für Straftäter", bestätigte Bartel. Im Gegensatz dazu herrschen in Afghanistan die Taliban und es gibt dort Menschenrechtsverletzungen.

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