Fraktionsübergreifender Aufruf an Unternehmer, Stellung gegen Alternative für Deutschland zu beziehen
„Daher steht auch die Wirtschaft in der Verantwortung, hier klar Stellung zu beziehen“, forderte Feather. Dies wünsche sie sich „insbesondere für Arbeitgeber, die Zehntausende Menschen beschäftigen, viele davon mit Migrationshintergrund“.
Auch von der Wirtschaft erwartet das Bündnis eine klare Haltung. „Es liegt im Interesse der Wirtschaft und des Mittelstands, öffentlich Stellung zu beziehen“, sagte Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der Mittelstandsallianz von CDU und CSU (MIT), dem Handelsblatt. Der CDU-Politiker warnte, die AfD vertrete „einen instabilen, isolierten und nationalen Sonderweg“.
„Das Schweigen der Deutschen Wirtschaftszentrale zeugt von schrecklicher Geschichtsvergessenheit“, sagte Christian Bäumler, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitnehmervertretung (CDA), dem Handelsblatt. CSU-Generalsekretär Martin Huber mahnte: „Jeder Unternehmer und jeder Mitarbeiter muss wissen: Die AfD schadet Deutschland.“ Hochqualifizierte Experten aus dem Ausland „wollen nicht dort arbeiten, wo die AfD stark ist“.
Die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Saskia Esken, forderte Unternehmer und Wirtschaftsverbände auf, „klar Stellung gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung zu beziehen“. „Wenn ausländische Fachkräfte diskriminiert, beleidigt oder gar angegriffen werden, sollten sie sich Gehör verschaffen“, sagte sie gegenüber Business Daily.
„Gerade in Zeiten wie diesen ist es für alle relevanten Kräfte in der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung, eine klare Haltung gegenüber den Feinden der Verfassung zu beziehen“, sagte Irene Mihalic, Erste Parlamentarische Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion. Bijan Djir-Sarai, Sekretär- FDP-Generalvertretern wird Wirtschaftsvertretern geraten, „die Gefahren, die von der AfD ausgehen, klar zu benennen“. Von der Partei gehe ein „erhebliches Risiko“ für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands aus.
Milchunternehmer Theo Müller bestätigte erstmals Kontakte zur AfD, berichtete das Handelsblatt am Donnerstag. Er sagte, er habe sich mehrmals mit der Vorsitzenden der Alternative für Deutschland, Alice Weidel, getroffen und plane, sich Ende des Jahres erneut zu treffen, weil ihn das Programm von Weidels Partei und „ihre persönlichen Ansichten zur aktuellen Politik“ interessierten.
Die Alternative für Deutschland wird von mehreren Landesämtern für Verfassungsschutz betreut. In den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Partei als streng rechtsextreme Partei eingestuft.
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Quelle: www.stern.de