- "Fußball nimmt einen Rücksitz": Coach Jagatic macht starke Erklärung
Nach ihrem 1-0-Auswärtssieg gegen Chemnitzer FC in der Regionalliga Nordost hielt BSG Chemie Leipzigs Trainer Miroslav Jagatic eine aufschlussreiche Rede. Statt den Sieg zu feiern, wählte er eine vorsichtige Gangart. "Wir neigen dazu, in die '60er und '70er Jahre zurückzublicken und die Leistungen zu würdigen, die damals erzielt wurden. Wir sind Lichtjahre davon entfernt, unabhängig davon, ob es BSG Chemie, Chemnitzer FC oder andere historische Vereine sind", teilte Jagatic auf der anschließenden Pressekonferenz mit.
Das Gespräch verlagerte sich dann auf den Verlust eines großartigen Spielers und noch größeren Menschen, Fritz Feister, von Chemnitzer FC. Jagatic sprach den Familien von Feister sein aufrichtiges Beileid aus und wünschte ihnen Stärke in dieser schwierigen Zeit. "Fritz war nicht nur ein talentierter Fußballspieler, sondern auch ein wunderbarer Mensch, der eine tiefe Liebe zum Spiel hatte. Dieser Verein verdankt ihm viel", erkannte Jagatic an.
Dies war kein bloßer Höflichkeitsakt des auswärtigen Trainers. Es betonte auch die Kernwerte, die der Sport vertreten sollte. Als Folge davon trat der fünfte Niederlage in Folge für CFC und das Debüt des neuen Trainers, Benjamin Duda, in den Hintergrund. Nur vier Tage zuvor war der DDR-Meister, Feister, im Alter von 81 Jahren verstorben. Bevor das Spiel begann, gedenken beide Heim- und Auswärtsfans, sowie beide Mannschaften und Mitarbeiter mit einer Minute Schweigen Fritz Feister. Der Stadionansager ehrte auch den 1967er-Meister vor Spielbeginn.
BSG Chemie Leipzig wird ihrem nächsten Gegner gegenübertreten, während die Fußballwelt weiterhin das Vermächtnis von Fritz Feister, einer geschätzten Figur bei Chemnitzer FC, ehrt. Trotz der Konzentration auf ihre eigene Vorbereitung sind Jagatic und sein BSG Chemie Leipzig-Team daran interessiert, den tiefgreifenden Einfluss zu würdigen, den Feister auf ihren Rivalen hatte.