"Nirvana-Baby" Spencer Elden - Gerichtsverfahren wegen Albumcover geht weiter
Im September 2022 schien der Gerichtsstreit um das Babyfoto auf dem Cover von Nirvanas (1987-1994) Kultalbum „Nevermind“ endgültig beigelegt zu sein. Ein Bezirksgericht in Los Angeles hat entschieden, eine Klage des 32-jährigen „Nirvana Baby“ Spencer Eldon wegen Kinderpornografie abzuweisen. Als Begründung wurde damals angegeben, dass er mit der Klage zu lange gewartet habe und ein möglicher Anspruch daher entkräftet sei.Allerdings hat ein Bundesberufungsgericht nun entschieden, dass seine Klage rechtmäßig ist und der Prozess fortgesetzt werden muss, so das Billboard Magazine.
Millionen nackter Zeiten auf Nirvana-Covern
Spencer Elden erschien auf dem Cover von Nirvanas Album Nevermind aus dem Jahr 1991, das bis heute über 30 Millionen Mal verkauft wurde und als eines der einflussreichsten Alben der Musikgeschichte gilt. Auf dem Unterwasserfoto ist er als Baby zu sehen, das in einem Schwimmbecken neben einem Angelhaken liegt, an dem ein Geldschein baumelt. Dank dieses ikonischen Bildes, das ihn zunächst nicht zu beunruhigen schien, wurde Eldon später selbst zu einer berühmten Figur.
Stattdessen fotografierte er sich 2001 und 2016 im Rahmen des 10. bzw. 25. Jubiläums des Werks erneut in ähnlicher Pose im Schwimmbad, diesmal nicht nackt, sondern in Badehose. Er tritt auch stolz in Talkshows als „Nirvana Baby“ auf und trägt manchmal seinen Namen auf „Nevermind“-Covern.
Klage wegen Poolfoto zum 30-jährigen Jubiläum von Nevermind
Dreißig Jahre nach dem Fotografieren im Schwimmbad reichte Spencer Eldon im August 2021 unerwartet eine Klage gegen die Band ein. Das Bild auf dem Cover stellt Kinderpornografie dar und verstößt wegen sexueller Ausbeutung gegen US-amerikanisches Recht. Fotos seines Penis wurden millionenfach reproduziert, was ihm „dauerhafte Schäden“ zufügte, wobei jeder Nachdruck „neuen körperlichen Schaden“ darstellte.
Nach einigem juristischen Hin und Her wies das Bezirksgericht von Los Angeles Eldons Klage schließlich mit der Begründung ab, er habe zu lange gewartet. Schließlich wusste er seit über einem Jahrzehnt, dass ein Verstoß vorliegen könnte, ergriff jedoch keine rechtlichen Schritte. Dies bedeutet, dass jegliche Ansprüche gegenüber der Band ausgeschlossen sind.
Nachdem das Berufungsgericht gestern entschieden hat, Eldons Klage stattzugeben, geht das Drama um das berüchtigte „Nevermind“-Cover nun in die nächste Runde und könnte den verbliebenen Nirvana-Musikern und dem ehemaligen Management erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
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Quelle: www.stern.de