Grüner OB schießt auf FDPs Pro-Auto-Plan
Wie kann man Städte attraktiver machen? Mehr Autos, sagt die FDP. Kostenlose Parkplätze sind wünschenswert, Fußgängerzonen nicht. Der grüne Bürgermeister von Hannover schüttelt den Kopf. Eine rein autoorientierte Politik stärkt den Einzelhandel in der City nicht, sondern gefährdet ihn, sagt Belit Onay.
Der Bürgermeister von Hannover kritisiert scharf die Pläne der FDP für autofreundlichere Städte. "Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass mehr Autoverkehr wirtschaftliche Stärke in den Städten schafft", sagte Belit Onay der Funke-Mediengruppe. Der Schlüsselhebel für die Wiederbelebung der Städte ist nicht mehr Autos, sondern die Verkehrswende.
"Eine rein autoorientierte Politik bedeutet eine Gefahr für den Standort und den Einzelhandel. Studien zeigen das, und es gibt auch einen Konsens darüber auf kommunaler Ebene - zum Beispiel im Deutschen Städtetag", sagte der grüne Bürgermeister weiter. Kunden können nur in die Städte gelockt werden, wenn es Orte gibt, an denen sie gerne verweilen, wie Gastronomie, Spielplätze, kühle, schattige Plätze. "Der Wettbewerb ist der Online-Handel", sagte Onay, "und die Städte existieren nur, wenn die Menschen gerne dort sind."
Während Städte mit regionaler Bedeutung auch weiterhin mit dem Auto erreichbar sein sollten, bedeutet das nicht mehr Parkplätze und mehr Durchgangsverkehr. "Das ist ein Verschwendung von Ressourcen."
Kostenlose Parkplätze statt Fußgängerzonen
Die "Bild am Sonntag" hatte am Wochenende berichtet, dass die FDP-Spitze einen pro-autofreundlichen Plan plant, der das Autofahren in Städten attraktiver macht. Das Positionspapier schlägt vor, dass Kommunen mehr Autos in die Städte locken, indem sie kostenlose Parkplätze anbieten. Alternativ soll eine günstige, bundesweite Pauschalparkgebühr eingeführt werden, ähnlich wie das 49-Euro-Ticket. "Wir brauchen keine anti-autofreundliche Politik", sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai dem Zeitung.
Gleichzeitig will die FDP die Anzahl der Fahrradspuren und Fußgängerzonen reduzieren und wenn sie geschaffen werden, nur mit direkter Beteiligung der Bürger. Mit Hilfe der Digitalisierung soll der Autoverkehr mit Grünwellen geleitet werden, thereby minimizing traffic jams and emissions and reducing the risk of accidents.
Laut der Zeitung sind die Vorschläge explizit eine Gegenposition zu den Plänen der Grünen. Die FDP will auch das begleitete Fahren für Jugendliche ab 16 Jahren erlauben. Außerdem äußert die Partei ihre Unterstützung für den Motorsports, den sie als Innovationsmotor für die Automobilbranche bezeichnet.
Der pro-autofreundliche Plan der FDP, wie von der "Bild am Sonntag" berichtet, beinhaltet, Städte für Autos attraktiver zu machen, indem kostenlose Parkplätze angeboten werden, was der grüne Bürgermeister von Hannover als potenzielle Gefahr für Stadtzentren und Einzelhandel kritisiert. Trotzdem schlägt die FDP auch vor, Fahrradspuren und Fußgängerzonen zu reduzieren, was aufgrund des erhöhten Autoverkehrs die Gefahr von Verkehrsunfällen erhöhen könnte.