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Hamburgs soziale Dienste stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen.

Anstatt sich auf die Bildung und Erziehung der Kinder zu beschränken, greifen die Wohlfahrtseinrichtungen nun häufig in schweren Krisen ein, die auf die finanziellen Schwierigkeiten der Familien zurückzuführen sind.

Ein Mädchen steht während der Ausgabezeit in einer Tafel-Ausgabestelle an einem Tisch mit...
Ein Mädchen steht während der Ausgabezeit in einer Tafel-Ausgabestelle an einem Tisch mit Spielzeug.

Beziehungen oder Organisationen - Hamburgs soziale Dienste stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen.

In den letzten Zeiten hat es aufgrund zunehmender finanzieller Probleme bei Familien und der wachsenden Gefährdung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer Abkehr von den primären Bildungsrollen von Wohlfahrtsorganisationen gekommen. Sandra Berkling, Stellvertreterin der Vereinigung freier Wohlfahrtsorganisationen (AGFW), kommentierte diesen Punkt, indem sie sagte: "Die dringenden Fragen (...) dominieren tatsächlich die Diskussionen." Es geht nicht mehr um Bildungsratgeber; es geht jetzt nur darum, die Besorgnisse von Familien zu erfassen, die nicht nachhaltig für sich sorgen können.

Diese Beobachtungen werden von Beratungsstellen in Hamburg sowie Daten aus der Paritätischen Wohlfahrtsvereinigungspoverty report bestätigt. Der Report zeigt eine dramatische Steigerung des Armutsrisikos für Kinder und Jugendliche, das von 21,0% auf 26,3% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Für Familien mit mehreren Kindern hat das Risiko, in die Armut zu sinken, von 28,2% auf 40,1% zugenommen.

Als Beweis für die verschlechternde Situation kommen mehr und mehr Kinder und Jugendliche in Einrichtungen wie Kinder- und Familienzentren, die zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, die jedoch nicht ausreichen, was die Vertreter dieser Einrichtungen beklagen.

Gabi Brasch, die Leiterin des Diakonischen Werkes Hamburg, war deutlicher in ihrer Einschätzung. Sie sagte, dass das System unter enormem Druck steht und die Institutionen ihre üblichen Dienstleistungen nicht mehr anbieten können. Sie forderte mehr Ressourcen, um mit den zunehmenden Bedürfnissen zurechtzukommen. "Wenn sie das schaffen können, dann haben wir schon viel in Hamburg erreicht", sagte sie.

Trotz der dringenden Situation kritisierte Brasch die vorgeschlagene Kindergeldzahlung als unzureichend. Sie forderte Hamburg auf, zuerst zu handeln und die Institutionen durch Steigerung ihrer Betriebs- und Personalausgaben zu stärken. "Die Stadt muss endlich erkennen, dass es in der Kinder- und Jugendhilfe ein kritisches Bedürfnis nach Beratung und Unterstützung gibt", betonte sie.

Berkling teilte Braschs Meinung und forderte: "Hamburg muss erkennen, dass es sowohl existenzielle als auch beratende Bedürfnisse in der Kinder- und Jugendhilfe gibt."

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