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Harris sichert sich seine Präsidentschaftskandidatur.

Kamala Harris gegen Donald Trump: Die TV-Debatte ist angesetzt und findet vor der Democratic National Convention in Chicago statt

Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris sicherte die erforderliche Mehrheit an Delegiertenstimmen, um...
Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris sicherte die erforderliche Mehrheit an Delegiertenstimmen, um die präsidentielle Kandidatin der Demokratischen Partei bei einer Online-Abstimmung zu werden.

- Harris sichert sich seine Präsidentschaftskandidatur.

Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen für die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei in einer Online-Abstimmung der Demokraten gewonnen. Mehrere US-Medien, darunter der "Washington Post" und CNN, berichteten darüber und beriefen sich auf die Spitze der Demokratischen Partei. Harris wird somit gegen den ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump in der November-Wahl antreten. Die Demokraten hatten die Auswahl ihres Kandidaten aufgrund von Fristen für die Drucklegung von Stimmzetteln in bestimmten Bundesstaaten vorgezogen - vor dem Beginn einer großen Parteikonvention in Chicago Mitte August.

Die Abstimmung über die Parteiplatform begann gestern und ermöglichte es Delegierten aus allen Bundesstaaten, ihre Stimmen abzugeben. Technisch läuft die Abstimmung noch bis Montagabend (ortszeit) weiter. Allerdings hat Harris bereits die notwendige Mehrheit der Stimmen erreicht. Sie war die einzige Kandidatin in der digitalen Abstimmung - ihre Nominierung war somit eine Formsache.

Ungewöhnliche Kandidatenselektion

Die Parteitage in der Metropole des Bundesstaates Illinois sind für den 19. bis 22. August geplant. Die Nominierung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten sollte dort ursprünglich stattfinden - genau wie die Republikaner Trump offiziell bei einem Parteitag in Milwaukee im Juli nominiert hatten.

Allerdings hatte die Spitze der Demokratischen Partei bereits Monate zuvor die Prozedur in Gang gesetzt, um die Kandidatenselektion vorzuziehen und sie digital abzuwickeln. Dies hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis zu denen die Parteien ihre Kandidaten für die Stimmzettel bestätigen mussten. Insbesondere eine Frist im Bundesstaat Ohio, die vor dem Parteitag ablief, lag dahinter.

Dramatische Wende

Harris wurde nach dem Rückzug des US-Präsidenten Joe Biden zur Favoritin der Demokraten. Der 81-Jährige geriet innerhalb seiner eigenen Reihen unter Druck wegen seines Alters und Zweifeln an seiner geistigen Fitness und zog sich schließlich aus dem Präsidentschaftsrennen zurück. Biden schlug bei seinem Ausscheiden direkt seine Laufbahnpartnerin als Ersatzkandidatin vor, und die Partei schloss schnell hinter ihr zusammen.

Harris geht nun mit Rückenwind in den weiteren Wahlkampf gegen Trump. Sie hat bereits Millionen an Spenden gesammelt und schneidet in jüngsten Umfragen besser ab als Biden. Wie sich Harris jedoch in den kommenden Wochen bei den US-Wählern schlagen wird, bleibt abzuwarten.

Zum Beispiel könnte die 59-Jährige bei jüngeren Menschen ansprechen, die weniger begeistert von dem 81-jährigen Amtsinhaber Biden waren. Und Frauen und Menschen mit dunkler Hautfarbe könnten sich von der Tochter eines Jamaikaners und eines Inders mehr angesprochen fühlen als von Biden oder Trump - der nun der einzige "alte weiße Mann" im Rennen ist.

Schmutziger Wahlkampf

Unterdessen versuchen Trump und seine Republikaner, Harris als "Quote-Kandidatin" darzustellen, und attackieren sie auf rassistische oder sexistische Weise. Harris betont ihrerseits ihren Gegensatz zu den Konservativen und stellt ihre Unterstützung für das liberale Recht auf Abtreibung in den Vordergrund.

Im inhaltlichen Bereich muss sich Harris vor allem gegen die Vorwürfe der Gegenpartei verteidigen, dass sie für die Migrationspolitik der Biden-Administration verantwortlich sei. Biden hatte ihr die Aufgabe übertragen, "die Wurzeln der Migration zu bekämpfen", als Vizepräsidentin.

Während die Zahlen der illegalen Grenzübertritte in die USA in letzter Zeit gesunken sind, geschah dies von einem Rekordhoch aus. Dieses umstrittene Thema ist ein zentrales Thema im US-Wahlkampf, insbesondere in den Swing-States, wo es verwendet wird, um Gegner auf Plakaten und in TV-Spots anzugreifen. Aufgrund des US-Wahlsystems wird das Ergebnis im November letztlich von relativ wenigen Stimmen aus diesen Bundesstaaten abhängen.

Der Präsident der Vereinigten Staaten, der normalerweise als Kandidat der Partei antritt, die die Mehrheit der Stimmen gewinnt, wird entweder der ehemalige Vizepräsident Donald Trump oder Kamala Harris sein, da sie die notwendige Mehrheit gewonnen hat, um die Demokraten in der November-Wahl zu vertreten. Mit der Vorverlegung der Kandidatenselektion durch die Demokratische Partei findet der Präsidentschaftswahlkampf nun ausschließlich zwischen einer Frau mit dunkler Hautfarbe, Kamala Harris, und dem ehemaligen republikanischen Präsidenten, Donald Trump, statt.

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