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Haushaltskrise: Unternehmen suchen Koalition, um eine Einigung zu erzielen

Scholz, Habeck und Lindner versuchen seit mehreren Tagen, den Haushaltsstreit zu lösen. Die Gespräche wurden am Montagabend erneut vertagt. Wirtschaftsvertreter mahnten die Ampelverantwortlichen, sich zusammenzureißen.

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Vizekanzler Robert Habeck (links), Bundeskanzler Olav Scholz (rechts) und Bundesfinanzminister Christian Lindner trafen sich erneut zu Konsultationen. Foto..aussiedlerbote.de

Finanzen - Haushaltskrise: Unternehmen suchen Koalition, um eine Einigung zu erzielen

Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben die Ampel-Koalition aufgefordert, den anhaltenden Haushaltsstreit schnell zu lösen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sagte der Deutschen Presse-Agentur (DPA), es sei möglich, 17 Milliarden Euro im rund 470 Milliarden Euro schweren Bundeshaushalt einzusparen. "Wir haben kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Wir haben auch keine Haushaltskrise, sondern eine Krise der Entscheidungsfindung, der es an Kompromissbereitschaft fehlt", sagte er. "Das schürt die Unsicherheit und erhöht die Unzufriedenheit mit der Demokratie." Bei den Verhandlungen zwischen den Spitzen der Regierungskoalition über den Haushalt 2024 gab es am Montagabend keinen Durchbruch.

Das Büro des Premierministers auf dem Prüfstand

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) suchen seit mehreren Tagen in Dreiergesprächen nach einer Lösung für die Haushaltskrise. Auch am Montagabend trafen sich die drei Spitzenpolitiker im Kanzleramt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden die Gespräche am Montagabend erneut vertagt. Über die Vorgänge war zunächst nichts bekannt.

Die drei Ampelchefs arbeiten daran, die 17-Milliarden-Euro-Lücke im Haushalt 2024 zu schließen und in den kommenden Jahren Investitionen in den Klimaschutz und die Modernisierung der Wirtschaft zu tätigen. Scholz zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass die Verhandlungen bald abgeschlossen werden können. Auch Finanzminister Lindner sprach am späten Nachmittag von Fortschritten. Der FDP-Fraktionsvorsitzende stellte sich angesichts der Tagesordnung und der Inhalte nicht zur Verfügung.

Industriepräsident sieht Unsicherheit

Auch Branchenpräsident Siegfried Russwurm forderte die Allianz auf, eine schnelle und nachhaltige Lösung für den Haushalt 2024 zu finden. Schon jetzt sei die Verunsicherung in der Branche groß. "Die Investitionen in Deutschland sind zurückgegangen. Viele Unternehmen haben die Geduld verloren." Ähnlich äußerte sich Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

So gibt es beispielsweise einen Streit zwischen der SDP, den Grünen und den Liberaldemokraten darüber, ob die Koalition die Schuldenbremse im nächsten Jahr erneut aussetzen soll, um Kredite in Milliardenhöhe zu genehmigen.

Arbeitgeber-Vorsitzende gegen Schuldenmoratorium

Durge hält dagegen: Das Problem ist nicht die Schuldenbremse, sondern die hohen Ausgaben und die fehlenden Reformen. Es gehe darum, bei den Ausgaben kluge Prioritäten zu setzen. "Der für das nächste Jahr vorgeschlagene Bundeshaushalt sieht vor, mehr als fünfmal so viel für Sozialleistungen, Personal und Zinsen auszugeben wie für Investitionen. Das ist zu viel für Ausgaben und zu wenig für die Zukunft. Diese Schieflage im Haushalt muss beendet werden."

Adrian, Präsident des DIHK, sieht die Bundesregierung in einer sehr schwierigen Lage. "Aus wirtschaftlicher Sicht muss ich sagen: Durch die konjunkturelle Lage mit hohen Energiepreisen und unklaren Rahmenbedingungen spüren wir schon jetzt eine große Verunsicherung in fast allen Bereichen der Wirtschaft." Diese Zahl hat sich nun aber aufgrund der unsicheren finanziellen Rahmenbedingungen wieder erhöht. "Im Moment weiß niemand, wohin der Zug in Zukunft fährt. Das zeigt sich auch am Innovationsklima und am Investitionsklima in Deutschland", sagte er. "Beides ist leider sehr schlecht." Es gibt derzeit keine gute Grundlage, auf der viele Unternehmen langfristige Entscheidungen treffen können. Es fehlt an verlässlichen Rahmenbedingungen.

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Quelle: www.stern.de

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