Herausragende DHB-Damen über Polen hinaus
Deutsche Handballer sind bei der WM nicht zu stoppen: Der DHB gewann das Erstligaspiel gegen Polen und das Ergebnis war überraschend eindeutig. Im Hauptspiel warten die Meisterschaftskandidaten auf die Gruppensieger.
Nach dem tollen Auftritt hüpften die deutschen Handballer auf und ab, um zur Partyhymne „Celebration“ ihren souveränen Mannschaftssieg zu feiern. Mit einer herausragenden Defensivleistung besiegte das DHB-Team am Montag im dänischen Herning den Gegner Polen mit 33:17 (19:10) und zog mit voller Punktzahl in das Hauptspiel ein. Beste deutsche Werferin war Vizekapitänin Alina Grijseels mit sieben Treffern.
„Ich bin zufrieden, weil wir von Anfang an sehr aggressiv verteidigt haben. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, lobte Bundestrainer Markus Gorgisch, der von der geringen Gegentorquote beeindruckt war. „Auch da konnten wir Veränderungen vornehmen. Kleine Anpassungen, die sofort Wirkung zeigten. Ich finde, das ist eine wirklich tolle Leistung.“
In der zweiten Etappe der Weltmeisterschaft bildet die deutsche Mannschaft mit den Meisterschaftskandidaten Dänemark, Rumänien und Serbien eine sechsköpfige Gruppe. Deutschlands erstes Spiel findet am Donnerstag statt. Teams erhalten Punkte aus Vorrunden. Die beiden besten Spieler der Gruppe erreichen das Viertelfinale. Co-Kapitänin Emily Bölk beschrieb das Spiel gegen Polen als „viel Spaß. Vom zweiten Spiel an waren alle Feuer und Flamme. Wir konnten genau den Spielplan umsetzen, den wir uns vorgestellt hatten“, sagte die 25-Jährige.
Der Pole sollte Deutschlands erste echte Belastungsprobe bei der Weltmeisterschaft werden. Nach den Eröffnungsspielen gegen zwei unorthodoxe Teams aus Asien war der Spielstil der osteuropäischen Mannschaft bereits vertraut. Direkt, körperlich und schnell. „Der Rückzug wird entscheidend sein“, erklärte Radläuferin Julia Behnke und warnte die schnellen Flügelspieler und großen Rückraumspieler. Entsprechend aggressiv agierten die deutschen Abwehrspieler im Zweikampf. Der Verteidigungsblock stand auf. Grisels und seine Teamkollegen leisteten gute Arbeit beim Blockieren der Passwege und übten starken Druck auf Polen aus, das nach nur 11 Minuten eine Auszeit nahm und vier Tore Rückstand hatte.
Nach der Pause ist alles normal
1.800 Zuschauer verfolgten ein äußerst intensives Spiel. Zehn Minuten vor der Pause geriet Deutschland aufgrund zweier Fouls in Unterzahl. Dank zwei Toren von Xenia Smits und Paraden von Torhüterin Katharina Filter kam der DHB aber unbeschadet durch diese Phase. Plötzlich klappte alles und Deutschland baute seinen Vorsprung auf zehn Tore aus (19:9).
Im Vergleich zum ersten Spiel scheinen in der deutschen Mannschaft weltbewegende Veränderungen stattgefunden zu haben. Emotionen setzen zusätzliche Kraftreserven frei. Den hochkonzentrierten DHB-Spielern unterliefen nahezu keine technischen Fehler. Die Mannschaft von Vizekapitänin Emily Bolke kassierte in den ersten zehn Minuten nach der Pause nur einen Gegentreffer, erzielte aber selbst sieben Gegentreffer.
Die Offensive der polnischen Mannschaft war komplett ausgeschaltet und das Spiel war mit einem Vorsprung von 17 Toren bereits entschieden. Ermutigt durch die verbesserten Leistungen seiner Teamkollegen spielte Torwart Felt auch sein bisher bestes Spiel bei dieser Weltmeisterschaft in Schweden, Dänemark und Norwegen. Mit viel Selbstvertrauen kann das DHB-Team nun als einer der Viertelfinalfavoriten in die Hauptsaison starten.
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Quelle: www.ntv.de