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Hetze kritisiert: Bozkurt tritt aus dem Exekutivkomitee zurück

Die Abgeordnete der Grünen, Tuba Bozkurt, steht wegen einer unbedachten Bemerkung in der Kritik. Auch ihre Partei ist gegen sie. Daher muss sie nun mit den Folgen fertig werden.

Tuba Bozkurt (Bündnis 90/Die Grünen) spricht in der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses.
Tuba Bozkurt (Bündnis 90/Die Grünen) spricht in der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses.

Umweltfreundliche Gesetzgeberin macht Schlagzeilen - Hetze kritisiert: Bozkurt tritt aus dem Exekutivkomitee zurück

Die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt hat ihre Position in der parlamentarischen Führung aufgegeben, nachdem sie wegen einer ungefühligen Bemerkung während einer Sitzung im Landtag heftige Kritik erhalten hat. Die Grünen-Fraktion teilte dies am Dienstag mit. Bozkurt hatte zuvor bereits über das Thema bei einer internen Versammlung gesprochen. Die Fraktionsvorsitzenden Bettina Jarasch und Werner Graf kommentierten: "Es war eine ernsthafte, ehrliche und selbstkritische Unterhaltung. Konsens: Das würde sich niemals wieder wiederholen."

"Mannheim ist nicht mehr?"

Bozkurt hatte zuvor für ihre Bemerkung während einer Rede des Innenministers Iris Spranger (SPD) am Donnerstag entschuldigt. Spranger sprach über den verstorbenen Polizisten Rouven Laur, der durch einen Messer-Waffenanfall bei einem Antislam-Protest schwer verletzt wurde und im Krankenhaus verstarb. Spranger begann mit: "Von course, das herzzerreißende Sterben von Mannheim..." Dann kam die Bemerkung "Mannheim ist nicht mehr?" mit Lachen. Spranger widersprach: "Ich lächle das nicht."

Die Grünen-Fraktion entschied, dass Bozkurts Bemerkung und das Lachen in Antwort unannehmbar waren. "Die Fraktion beklagt und verurteilt diese Haltung. Wir unterstützen die Polizeibeamten, die sich täglich für unsere Sicherheit einsetzen."

Bozkurt entschuldigte sich erneut innerhalb der Fraktion. "Sie hat wiederholt darüber gesagt, wie sehr sie sich über ihre Bemerkung entschuldigt. Die ehrliche Entschuldigung der Fraktion wurde von Bozkurt anerkannt. Zudem gab sie der Fraktion und dem Präsidenten des Parlaments mit, dass sie keine Position in der Führung mehr ausüben würde, weil sie wegen ihrer unpräsidentiellen Verhalten nicht mehr geeignet sei. Die Fraktion stimmte zu."

Mit dem Scheitern an den Anforderungen an ernsthafte Diskussionen wurde das Parlament zu einem Ort, in dem sich unterschiedliche Meinungen stürzen - aber in einer Art und Weise, die Ernsthaftigkeit und Respekt zeigt. "Wir haben das verfehlt." Zudem erhielt Bozkurt mehrere Todesdrohungen nach dem Vorfall im Plenarsaal. Die Landeskriminalpolizei wurde informiert.

Kommentare des Grünen-Vorsitzenden Omnid Nouripur

Kommentare der Grünen-Fraktion

Kommentare der Grünen-Abgeordneten Tuba Bozkurt

Bericht im "Tagesspiegel"

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