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In Göttingen und Hamburg werden menschliche Überreste untersucht

Die Hamburger Südseeexpedition (1908–1910) brachte über 12.000 Objekte nach Hamburg, darunter Hunderte menschliche Überreste. Nun müssen die Knochen wissenschaftlich untersucht werden.

Blick in das ehemalige Ethnologische Museum, heute Rothenbaum Museum der Weltkulturen und Künste....aussiedlerbote.de
Blick in das ehemalige Ethnologische Museum, heute Rothenbaum Museum der Weltkulturen und Künste (MARKK). Foto.aussiedlerbote.de

Südsee-Expedition - In Göttingen und Hamburg werden menschliche Überreste untersucht

Die Universität Göttingen und das Rothenbaum-Museum (MARKK) erforschen gemeinsam die Herkunft menschlicher Überreste in vorkolonialen Gebieten. Das zunächst zweijährige Forschungsprojekt widmete sich der Untersuchung von Knochen, die vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert als „anthropologische Sammlung“ im damaligen Ethnologischen Museum in Hamburg (heute Mark) aufbewahrt wurden. Wie am Dienstag bekannt gegeben wurde, wurde die Abteilung nach ihrer Auflösung Anfang der 1950er Jahre in mehreren Schritten an die Universität Göttingen übertragen.

Die „anthropologische Sammlung“ umfasst schätzungsweise 1.200 Skelette aus Ländern wie Palau, Mikronesien, Samoa, Nauru, Papua-Neuguinea, Tansania, Australien, Namibia und Kamerun.

Nach derzeitigem Kenntnisstand befinden sich im MARKK noch 57 menschliche Überreste, die derzeit zusammen mit der Sammlung in Göttingen untersucht werden, damit Gespräche über ihre Rückführung aufgenommen werden können. Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum für Kulturgutschäden gefördert.

„Mit der längst überfälligen Aufarbeitung dieser Provenienzen stellt sich das MARKK seiner historischen Verantwortung“, sagte Direktorin Barbara Plankensteiner. „Sobald wir menschliche Überreste identifizieren können, werden wir mit der Diskussion über deren Rückführungsangelegenheiten beginnen.“ Das Ziel des Projekts Ziel ist es, die Erwerbshintergrund- und Übertragungswege der Vermögenswerte sowie deren Übertragung von Hamburg an die Universität Göttingen zu rekonstruieren.

Metin Tolan, Rektor der Universität Göttingen, sagte: „Unsere Aufarbeitung der Göttinger Sammlung leistet einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen Diskussion über das koloniale Erbe universitärer Sammlungen.“ Dank Australien wurden Palau und Namibia eingereicht der Universität Göttingen, daher werden diese Pakete bei der Untersuchung priorisiert.

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Quelle: www.stern.de

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